
© Beate Dönnewald
Verlängerte Maskenpflicht: „Wir müssten noch viel mehr tun“
Coronavirus
Die NRW-Landesregierung hat die Maskenpflicht bis zum 11. August verlängert. Die Menschen vor Ort finden es gut. Manche fordern sogar noch mehr Auflagen.
Selten fiel eine Umfrage so eindeutig aus. Alle Kunden, mit denen wir am Montagmittag (13.7.) auf dem Parkplatz am Edeka-Markt Reimann in Bövinghausen sprachen, befürworten die Verlängerung der Maskenpflicht. Einzelne sprachen sich sogar dafür aus, bestehende Lockerungen zurückzunehmen. Die neue Corona-Schutzverordnung gilt ab dem 15. Juli.
Diana (37) und ihre Tochter Jersy (8) wollen an diesem Mittag im Bövinghauser Supermarkt ein paar Besorgungen für den Urlaub machen. Nächste Woche geht es für die Familie auf die Kanaren-Insel Fuerteventura. An ihren Händen baumeln eine Einweg- und eine Herzchen-Maske. „Ich muss mal weg, die Leute sind hier momentan alle nur noch genervt und aggressiv“, meint die 37-jährige Mutter.
„Die Maskenpflicht hat einiges gebracht“
Sie habe überhaupt kein Problem damit, dass sie während des gesamten Flugs oder auch beim Einkaufen einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss. „Es ist gut, dass wir uns selber und andere so schützen. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass die Maskenpflicht einiges gebracht hat. Sonst hätten wir doch ganz andere Infizierten-Zahlen.“
Wie viele andere räumt Diana aber auch ein, dass man sich an das Maske-Tragen wohl nicht wirklich gewöhnen werde. „Die Masken sind schon nervig, vor allem, wenn es so warm ist wie heute.“
Von Rentner Karl-Heinz (72) bekommt die Landesregierung ebenfalls die volle Zustimmung für die Verlängerung der Maskenpflicht. „Das ist absolut richtig. Wir müssten eigentlich noch viel mehr tun, solange das Virus da ist“, findet der 72-Jährige. „Am besten alles wieder zumachen, zum Beispiel die Schwimmbäder“, schlägt er vor.

Auch Hanna (14) und Rose (46) befürworten die verlängerte Maskenpflicht. © Beate Dönnewald
„Viele sind infiziert, ohne dass sie Symptome haben“
Auch die 14-jährige Hanna, die ihre Mutter Rose (46) zum Einkaufen begleitet, begrüßt die Entscheidung des Nordrhein-Westfälischen Kabinetts, die NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Sonntag (12.7.) verkündete. „Ich finde es richtig, dass die Maskenpflicht weiterhin gilt. Manche Menschen sind infiziert, ohne dass sie Symptome haben. Ohne Maske ist das Risiko viel größer, dass sie andere Menschen anstecken.“
Wenn es nach Erna Renn (76) geht, sollten die Masken nicht nur bis zum 11. August, sondern „noch ganz lange“ getragen werden. „Vor allem mit Blick auf die ganzen Urlauber halte ich das für extrem wichtig.“ Ihr machten die aktuellen Bilder von dicht gedrängten Menschen an den Urlaubs-Stränden und ausgelassenen Massen-Partys Angst. „Als würde es kein Corona geben“, sagt sie und schüttelt verständnislos den Kopf.
Außerdem ärgere sie sich über die Masken-Verweigerer. „Wenn man sie darauf anspricht und sie bittet, an der Kasse Abstand zu halten, werden sie frech und aggressiv.“

Erna Renn (77) plädiert dafür, dass die Maskenpflicht noch für lange Zeit gilt. © Beate Dönnewald
„Das Abstandsgebot ist genauso wichtig“
Dirk (54) aus Castrop-Rauxel bedauert, dass viele die Covid-19-Pandemie nicht ernst nehmen und unter anderem beim Tragen der Maske schummeln würden. „Sie schützen nur ihren Mund, aber nicht die Nase.“ Seiner Meinung nach müsse die Maskenpflicht so lange gelten, bis „ein Gegenmittel gefunden ist“. „Das gleiche gilt natürlich auch für das Abstandsgebot“, meint der 54-Jährige.
Eine 36-jährige Kundin, die nicht einmal ihren Vornamen nennen will, ist von dem Masken-Thema ziemlich genervt: „Aber was macht man nicht alles für die Gesundheit? Und wenn ich dazu beitragen kann, dass bald wieder alles normal abläuft, trage ich sie natürlich“, sagt sie.
Auch einige andere Kunden wollten am Montagmittag ihren Namen nicht verraten. Sie alle aber vertraten dieselbe Meinung: „Die Masken sind nervig, aber richtig und wichtig.“
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
