
Kennen Sie die Echternacher Springprozession? Die funktioniert angeblich nach dem Prinzip: zwei Schritte vor und ein Schritt zurück. So ähnlich erscheinen auch die Planungen für den Radschnellweg Ruhr (RS1). Wann immer man den Eindruck hat, es gehe voran, tauchen neue Hürden auf.
Lange Zeit waren es die fehlenden Planerinnen und Planer. Jetzt sind es Vorgaben des Landes für eine Linienbestimmung, die zumindest in Dortmund in einigen Teilen eigentlich schon längst erledigt war. Es gebe für die Planer sinnvollere Aufgaben.
Allenthalben ist von Entbürokratisierung die Rede. Hier wäre sie dringend nötig. Denn es ist nicht mehr zu vermitteln, dass es für wenige 100 Meter Radweg mehr als fünf Jahre Planung braucht. Noch immer ist es auch unklar, ob man Brücken entlang der S-Bahn-Linie 4 anlegen kann - dabei war für Gespräche mit der Bahn schon viele Jahre Zeit.
Akzeptanz wird auf Spiel gesetzt
Es geht dabei um eine grundsätzliche Frage: Wer Menschen davon überzeugen will, aufs Fahrrad umzusteigen, braucht Akzeptanz. Die setzt man mit einer solchen Schneckentempo-Planung aufs Spiel - und damit einen wesentlichen Teil der angestrebten Verkehrswende. So wird sie zur Lachnummer.
Im NRW Verkehrsministerium vermittelt man immerhin den Eindruck, dass das Problem erkannt ist. Gebannt ist es leider noch lange nicht.
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