Verein will Abkürzungen für Fahrradfahrer und Fußgänger in Dortmund besser kennzeichnen

© Oliver Schaper

Verein will Abkürzungen für Fahrradfahrer und Fußgänger in Dortmund besser kennzeichnen

rnDurchlässige Sackgassen

Dortmund hat hunderte Sackgassen. Ein Teil von ihnen ist aber für Fußgänger und Fahrradfahrer durchlässig. Doch oft sind diese Straßen nicht gekennzeichnet. Das will ein Verein ändern.

Dortmund

, 16.01.2019, 13:37 Uhr / Lesedauer: 2 min

Norbert Paul fährt gerne Fahrrad. In der Freizeit, zur Arbeit, nach Feierabend, bei Regen, Sonne und Wind. Dann, so berichtet er am Telefon, erkundet er gerne die Stadt – und hat dabei die Erfahrung gemacht, dass es für Fußgänger und Radfahrer häufig sehr viel kürzere Wege gibt, als viele zumeist annehmen.

Das Problem: Häufig führen solche versteckten kleinen Abkürzungen durch Sackgassen in Wohngebieten, deren Durchlässigkeit aber nicht gekennzeichnet ist. Und wer befährt oder begeht schon eine Sackgasse, ohne zu wissen, ob er am Ende vielleicht umkehren muss?

Schilder gibt es schon seit 2009

Der Verein FUSS (Fachverband Fußverkehr Deutschland) will Dortmund mit der „Initiative 357“ zur ersten Stadt machen, in der all diese durchlässigen Sackgassen mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet sind. Die Zahl 357 deshalb, weil die entsprechenden Verkehrszeichen im Verkehrszeichenkatalog die Nummern 357-50 und 357-51 tragen. Die Schilder sind 2009 eingeführt worden und seitdem in Gebrauch.

In dieser Sackgassen-Kennzeichnungs-Sache arbeitet Paul bereits mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) zusammen. Er geht davon aus, dass die Mehrzahl der entsprechenden Straßen bereits gekennzeichnet sei – „eine dreistellige Zahl“, schätzt er. Doch befinden sich diese Straßen vor allem in den Bereichen, in denen er und die Mitstreiter vom ADFC viel unterwegs sind – nicht aber in Stadtteilen, die sie selbst wenig kennen.

Aufruf an Bürgerinnen und Bürger

Deshalb ruft FUSS jetzt Dortmunder Bürgerinnen und Bürger dazu auf, solche durchlässigen Sackgassen zu melden – übrigens auch in Fällen, in denen die dort angebrachten Schilder verdreckt, kaputt oder schlecht lesbar sind.

Die Stadt, so Paul, müsse einen Teil der Schilder ohnehin nach zehn bis zwölf Jahren erneuern, es entstünden also keine Zusatzkosten durch die Erneuerung der Sackgassen-Schilder. „Wenn einmal bekannt ist, wo ein Schild ersetzt werden muss, ist das kein großer Aufwand“, meint er.

Durchlässige Sackgassen bieten praktische Abkürzungen für Fußgänger und Fahrradfahrer.

Durchlässige Sackgassen bieten praktische Abkürzungen für Fußgänger und Fahrradfahrer. © FUSS

„Ich weiß, dass das nicht die Rettung der Welt ist“, sagt Norbert Paul mit einem etwas süffisanten Unterton. „Aber es ist ein kleiner Baustein von ganz vielen kleinen Bausteinen, die dazu beitragen, dass Dortmund eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt wird.“

Schließlich arbeite die Stadt offen an diesem Ziel – zusammen mit dem Verein FUSS und dem ADFC in einem vom Rat einberufenen Gremium. Denn: „Ich glaube, dass die Leute sich dafür interessieren, neue Wege zu finden.“

Durchlässige Sackgassen und entsprechende Schilder in schlechtem Zustand können Bürger melden mit einer E-Mail an 357@dortmund-zu-fuss.de.

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