Wenn der Sommer kommt und es warm wird, häufen sich die Beschwerden von Anwohnern des Dortmunder Westparks. Jede Nacht laute Partys bis um 3 Uhr, dröhnende Bässe, grölende Betrunkene, Prügeleien, wild urinierende Besucher und Vandalismus in den Toilettenwagen.
Am häufigsten Ruhestörung
Bei mehr als jedem dritten Polizeieinsatz im Westpark (36 Prozent) seit dem 1. Januar 2022 bis 12. Juli 2023 war der Auslöser Ruhestörung, gefolgt von Körperverletzung (rund elf Prozent).
Doch die Polizei schätzt die Situation im stark frequentierten Westpark besser ein als noch vor einem Jahr. Insbesondere bei schönem Wetter seien am Freitag- und Samstagabend teilweise bis tief in die Nacht hinein um die 1.000 Besucher im Park anzutreffen, teilt die Behörde auf Anfrage mit.
Um frühzeitig bei festgestellten Störungen die Besucher anzusprechen und Eskalationen zu vermeiden, sei im Westpark an sieben Tagen die Woche ein kommunikativ besonders geschulter Sicherheitsdienst eingesetzt.
Erfolg mit Dortmund Guides
Darüber hinaus sind im Park am Wochenende in den Abend- und Nachtstunden die Dortmund Guides, das mobile Moderationsteam der Stadt unterwegs. Sie sollen, ähnlich wie der Sicherheitsdienst, frühzeitig die Besucher ansprechen, informieren, vermitteln und so Probleme beziehungsweise Streitigkeiten verhindern.
„Ihr präventiver Einsatz kann aus polizeilicher Sicht als Erfolg gewertet werden“, sagt die Behörde. Christoph Stemann, bei der Dortmunder Wirtschaftsförderung für den Einsatz der Dortmund Guides federführend zuständig, bestätigt, dass sich die Polizeieinsätze im Westpark halbiert hätten: „Das steht im Zusammenhang mit den Dortmund Guides.“
Polizei 104 Mal gerufen
Seit Jahresbeginn bis zum 12. Juli wurde die Polizei 104 Mal in den Westpark gerufen. Viele Polizisten in Uniform und Zivil gingen immer wieder Streife im Park, so die Behörde. „Zu diesen Kräften gehören der Wachdienst, der Bezirksdienst sowie Kräfte der Fahrradstaffel und der Einsatztrupps-Ordnungspartner.“ Letztere patrouillierten regelmäßig zusammen mit den uniformierten Kräften des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt durch den Park.
Auch wenn Anwohner es anders empfinden mögen - unter dem Strich stellt die Polizei fest, „dass die Situation im Westpark in diesem Jahr ruhiger ist als im Vorjahr“. In den Augen von Anwohnern sind die Probleme im Westpark damit aber nicht gelöst.
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