Uwe Okunick (59) sammelt Schlagzeuge Jetzt jagt er ein ganz besonderes Stück

Uwe Okunick (59) ist leidenschaftlicher Schlagzeug-Sammler
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Uwe Okunick ist ein Sonor-Signature-Fan durch und durch. Sonor Signature ist eine Schlagzeugmarke - die beste, wenn es nach dem 59-Jährigen geht. Er erinnert sich noch gut an die 80er-Jahre, als er sich sehnsuchtsvoll am Schaufenster des Dortmunder Musikgeschäfts Jellinghaus die Nase plattdrückte und die Angebote dieser Marke bewunderte. Irgendwann war‘s dann soweit. Für ein ganzes Schlagzeug, das damals 8.000 DM kosten sollte, reichte sein Erspartes zwar noch nicht, aber eine einzelne Snare-Drum war drin: 1.000 DM.

Von da an gab‘s kein Halten mehr. Okunick kaufte nach und nach weitere Drums und nahm auch Kontakt zur Firma Sonor in Bad Berleburg auf. In Fachkreisen heißt er heute nur Mr. Sonor Signature. Schlagzeuge dieser Marke sind einfach am besten verarbeitet, sagt er. Sie haben einen satten Klang und passen zu sämtlichen Stilrichtungen in der Musik.

Okunick, der früher auch in der Schwerter Band „Thundercraaft“ mitgemischt hat, besucht heute alle möglichen Messen, die sich mit Schlagzeugen befassen. In Waldorf bei Frankfurt gibt‘s zum Beispiel eine, aber auch in Holland - die Dutch Vintage Börse - oder in Chicago, für die er natürlich ebenfalls über den großen Teich jettet. Meist werde dort unter Insidern getauscht, sagt er.

In Uwe Okunicks "Trommelmuseum" gibt's rund 200 Snare-Drums. Einge davon sind echte Raritäten
In Uwe Okunicks „Trommelmuseum“ gibt's rund 200 Snare-Drums. Eingie davon sind echte Raritäten. © Andreas Schröter

Heute besitzt er etwa 20 komplette Schlagzeuge und rund 200 Snare-Drums, die er in seinem Keller stehen hat - seinem „Trommelmuseum“. Zu den wertvollsten Stücken dort gehört ein Sonor-Signature-Schlagzeug mit Namen „Jet Set“ aus dem Jahr 1991. Das sollte damals 30.000 Euro kosten und wurde ein Flop, weil sich das kein Musiker leisten konnte. Stolz ist er auch auf eine vergoldete Snare-Drum, die ebenfalls 1991 zum Abschied von Sonor-Chef Horst Link angefertigt worden war. Später habe er das Instrument Links Sohn, Prof. Jörg Link, abkaufen können. Der kannte den Lindenhorster Schlagzeug-Fan bereits und habe gesagt: „Wenn die Snare jemand bekommt, dann Du.“

Ein Stück fehle ihm aber noch: eine Snare-Drum, die einmal speziell für den Iron-Maiden-Drummer angefertigt worden ist. Da sei er noch auf der Suche.

Okunick kürt übrigens auch eines seiner Museumsstücke zum „Schlagzeug des Monats“ und stellt es in seinem Wohnzimmer auf. Im Januar 2023 ist ein Stück, das aus Rosenholz gefertigt ist und aus dem Jahr 1982 stammt.

Auch ein reich bebildertes Buch über Sonor-Signature-Schlagzeuge hat Uwe Okunick verfasst
Auch ein reich bebildertes Buch über Sonor-Signature-Schlagzeuge hat Uwe Okunick verfasst. © Andreas Schröter

Und damit nicht genug: Der Sammler, der Axa-Versicherungsvertreter in Eving ist, zwei Kinder hat und verheiratet ist, hat jetzt sogar einen reich bebilderten 540-Seiten-Wälzer über Sonor-Signature-Schlagzeuge herausgebracht - zweisprachig deutsch und englisch. Kostenpunkt: 300 Euro.

Wer sich dafür interessiert oder einen Museumsbesuch vereinbaren möchte - Kaffee und Kuchen gibt‘s dazu -, möge sich bei Uwe Okunick unter E-Mail dj@sonor-signature.de melden.

Uwe Okunick spielt Schlagzeug: rn.de/dortmund-nordost

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