Dortmund ist eine Reise wert – aber profitiert die Stadt vom Trend zum Urlaub in Deutschland? © Dieter Menne (Archiv)

Heimattourismus

Deutschland-Urlaub boomt - Kommen die Leute auch wieder nach Dortmund?

Urlaub in Deutschland ist beliebter denn je. In Vor-Corona-Zeiten hat sich die Ruhr-Metropole wachsender Beliebtheit bei Besuchern erfreut. Wie profitiert also Dortmund vom Deutschland-Boom?

Dortmund

, 10.07.2020 / Lesedauer: 3 min

Urlaub und Ferien in Zeiten der Corona-Pandemie erfordern Kreativität. Reisen ins Ausland sind zwar wieder möglich, doch noch nicht jeder wagt den Schritt über die Grenze. Der Inlands-Urlaub ist in diesem Sommer beliebter denn je. Machen dann eigentlich auch Leute Urlaub in Dortmund?

„Der Tagestourismus zieht eindeutig wieder an“, sagt Sigrun Späte von der städtischen Tourismusorganisation Dortmund-Tourismus. „Das ist schon merkbar mehr als in den Vormonaten.“ Wobei: Die meisten Menschen kämen aus einem Umkreis von 50 bis 75 Kilometern für Städtetrips nach Dortmund.

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Die Tourist-Information in der Kampstraße sei derzeit sogar besser besucht als sonst zu dieser Jahreszeit, sagt Späte am Donnerstag (9.7.). Das müsse allerdings nicht unbedingt heißen, dass es auch mehr Leute gibt, die eine Städtetour in Dortmund machen.

„Corona hat uns da besonders hart getroffen“

„Sonst findet immer viel statt. Durch die ausgefallenen Veranstaltungen gehen die Leute vielleicht eher zur Tourist-Info, um zu fragen, was man jetzt machen kann“, vermutet sie.

Denn die meisten Leute, die nach Dortmund reisen, tun das eigentlich wegen Veranstaltungen, sagt Späte.

„Gerade für Dortmund sind Veranstaltungen – sowohl indoor als auch outdoor – ganz wichtig. Deswegen hat uns Corona da besonders hart getroffen“, sagt Späte.

FunDomio ist am stärksten nachgefragt

Doch es ist nicht so, dass gar nichts stattfindet. Beispielsweise für das Kabarett-Festival RuhrHochdeutsch oder das Juicy Beats hat man Alternativen gefunden.

RuhrHochdeutsch findet nicht wie sonst im Spiegelzelt an den Westfalenhallen, sondern im historischen Schalthaus 101 auf Phoenix-West statt. Hier ist genügend Platz für den Mindestabstand. Seit 17. Juni bis in den Oktober hinein findet das Festival statt.

Zum Juicy Beats waren am 25. und 26. Juli immerhin über 50.000 Besucher erwartet worden. Als Alternative finden im Juli und August die so genannten „Juicy Beats Park Sessions“ statt – für jeweils bis zu 350 Besucher pro Veranstaltung auf der Festwiese im Westfalenpark.

„Wir versuchen, alles was so stattfindet, zu vermarkten und anzupreisen“, sagt Späte. „Ganz oben steht FunDOmio, ganz klar“, sagt sie. Der temporäre Freizeitpark (25.6.-1.8.) an den Westfalenhallen sei bei ihnen momentan am stärksten nachgefragt – auch wenn das aktuell schlechte Wetter dem Rummel nicht gerade in die Karten spiele.

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Freizeittourismus in Dortmund nimmt zu

Seit Jahren arbeitet das Ruhrgebiet schon an seinem Image als lohnendes Reiseziel. Vor der Jahrtausendwende seien noch rund 80 bis 85 Prozent der Übernachtungen in Dortmund Geschäftsreisende gewesen, sagt Sigrun Späte.

In den vergangenen 20 Jahren habe sich Dortmunds Ansehen als Reiseziel eindeutig gebessert. Corona mal herausgerechnet, seien es mittlerweile nur noch rund 60 bis 75 Prozent Geschäftsreisetourismus, sagt sie.

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„Der Freizeittourismus hat in den letzten Jahren mehr Anteile bekommen. Zum Beispiel durch die Fußball-WM 2006 und die Kulturhauptstadt 2010 hat sich einiges getan“, sagt Späte.

„Das könnte sich jetzt durch Corona noch weiter verändern“, überlegt sie. Denn wer weiß: Jetzt wo Urlaub in Deutschland immer beliebter wird, lernen vielleicht auch immer mehr Leute die Vorzüge Dortmunds kennen.

Übernachtungszahlen bessern sich nur leicht

„In Dortmund kann man alles machen, was man auch im Urlaub woanders kann“, meint Sigrun Späte. „Alles das, was man etwa im Naturschutzgebiet machen kann, geht hier auch“, sagt sie. Und wer eher auf der Suche nach urbanen Aktivitäten sei, komme hier auch auf seine Kosten.

In der aktuellen Corona-Zeit seien die Menschen jedoch immer noch zurückhaltend, was Buchungen in Dortmunder Hotels, Herbergen und Campingplätzen angeht. Doch auch hier bessern sich so langsam wieder die Übernachtungszahlen, weiß Späte.

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