Kurz nach dem Start des neuen Schuljahres hat die Polizei bereits drei verletzte Kinder auf Schulwegen in Dortmund registriert. Die Polizei Dortmund betont, dass jeder Fall einer zu viel sei. Im Jahr 2024 ragt aber ein Unfall heraus, der besonders dramatisch war und in dem es nun eine Anklage der Staatsanwaltschaft gibt.
Am 15. Februar ist ein 7-jähriger Junge auf der Wittbräucker Straße/Lührmannstraße in Dortmund-Höchsten von einem Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt worden, als er bei Grün über die Ampel in Richtung seiner Schule ging.
Der Fahrer, ein 83-jähriger Mann, soll das Kind mit seinem Auto rund 100 Meter „bei unveränderter Geschwindigkeit“ mitgeschleift haben. So steht es in der Anklageschrift. Wie die Staatsanwaltschaft Dortmund nun auf Anfrage mitteilt, ist in dem Fall bereits am 13. Juni Anklage erhoben worden.
Anklage wegen „fahrlässiger Körperverletzung“
Aufgeführt sind unter anderem ein „stark eingeschränktes Hörvermögen“ und ein „unsicherer Gang“. Die Ampel habe laut Anklage bereits seit mindestens zwei Sekunden Rot für den Autofahrer gezeigt.
Der 83-Jährige muss sich vor dem Amtsgericht Dortmund wegen fahrlässiger Körperverletzung in Tateinheit mit fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten. In der Anklageschrift heißt es, der Fahrer sei „aufgrund körperlicher und geistiger Gebrechen fahruntüchtig“ gewesen.
Wann der Fall vor dem Amtsgericht verhandelt wird, ist derzeit noch nicht klar. Der Staatsanwaltschaft lag noch kein Termin für eine Hauptverhandlung vor. Das Amtsgericht konnte am Donnerstag (29.8.) keine näheren Auskünfte geben, ob schon ein Termin angesetzt ist. Der 7-Jährige geht seit Mai wieder zur Schule. Die Knochenbrüche sind verheilt. Der Junge ist aber weiter in Behandlung. Sowohl die Familie als auch ihr Sohn haben weiter mit den Folgen des Unfalls zu kämpfen.
Redaktioneller Hinweis: In einer vorherigen Version dieses Textes hieß es, der Junge habe sich von dem Unfall wieder gut erholt. Nach einem Hinweis haben wir diese Stelle angepasst.
Nach schwerem Unfall mit Kind in Dortmund: Junge (7) außer Lebensgefahr