Nachdem ein Autofahrer am Donnerstagmorgen (15.2.) einen siebenjährigen Jungen in Dortmund-Höchsten angefahren hatte, hat die Polizei den mutmaßlichen Verursacher des Unfalls gefunden. Er war vom Unfallort geflüchtet. Das Kind wurde lebensgefährlich verletzt und per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.
Der Unfall hatte sich an der Ecke Wittbräucker Straße / Lührmannstraße in unmittelbarer Nähe zur Höchstener Grundschule ereignet. Das Kind befand sich auf dem Schulweg.
Auto sichergestellt
Erste Ermittlungen, basierend auf Beobachtungen von Zeugen, haben die Polizei auf die Spur eines 83-jährigen Mannes aus Schwerte geführt. Dieser stehe im Verdacht, den Unfall verursacht zu haben und befinde sich aktuell auf einer Polizeiwache, teilt die Polizei mit. Das Auto wurde sichergestellt.
Die Polizei hatte den Mann „vorläufig festgenommen“, wie Polizeisprecher Felix Groß auf Nachfrage sagte. Ihm wird derzeit eine Unfallflucht vorgeworfen. „Alles Weitere müssen die Ermittlungen zeigen.“ Die Polizei hatte den Mann offenbar bei sich zu Hause angetroffen. Er wurde nach der Vernehmung aus Mangel an Haftgründen entlassen.
Dunkler Kombi
Ersten Zeugenaussagen zufolge war der junge Dortmunder mit einer Gruppe von Kindern auf dem Weg zur Schule und ging über eine grüne Fußgängerampel. Ein dunkler Kombi erfasste das Kind und schleifte es über eine Strecke von zirka 100 Metern mit. Danach war der Unfallverursacher geflüchtet. Er war laut Zeugenaussagen und nach ersten Erkenntnissen der Polizei über Rot gefahren.
Ein Rettungshubschrauber landete an der Ecke Wittbräuckerstraße / Kreisstraße. Jedoch verzichtete man darauf, den Jungen zu fliegen. Der Unfallort war rund vier Stunden gesperrt. Das Verkehrsunfallaufnahme-Team der Polizei Dortmund nahm das Geschehen unter anderem mit einem 3D-Scanner und einer Drohne auf.
Gegen 12 Uhr konnte die Unfallstelle wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Die Ecke Wittbräuckerstraße / Lührmannstraße ist nach Angaben von Polizeisprecher Felix Groß nicht als Unfallschwerpunkt bekannt.
Die Polizei sucht weiter Zeugen, die etwas beobachtet haben und Hinweise geben können. Sie werden gebeten, sich bei der Polizeiwache Hörde unter Tel. 0231-132-1421 zu melden.
Seelsorger an der Schule
Anke Kramer, die stellvertretende Leiterin der Höchstener Grundschule, bestätigt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass der Siebenjährige dort zur Schule geht. Nach dem Unfall seien Notfallseelsorger in der Einrichtung gewesen, um Familien und auch einzelne Schüler zu betreuen. Der Unterrichtsbetrieb sei so „normal“ gelaufen, wie das eben möglich gewesen sei. Anke Kramer: „Die Kinder sind in allen Klassen mit ihren Nöten und Sorgen aufgefangen worden. Die Seelsorger sind auch weiterhin für uns ansprechbar“, sagt Anke Kramer.
Eine Häufung von Unfällen an der Ecke Wittbräucker Straße / Lührmannstraße sei an der Schule kein Thema. Gleichwohl habe man mit Kindern geübt, die Straße an der Stelle sicher zu überqueren, sagt Anke Kramer. Das sei auch mit Unterstützung der Polizei geschehen.
Vor Jahren habe man in Zusammenarbeit mit der Polizei Geschwindigkeitsmessungen an der Stelle durchgeführt. Autofahrer, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten, seien belohnt worden.