
© Christian Schneider
Projektil im Bauch: Unbekannter schießt mit Luftgewehr auf Katze Frieda
Katze angeschossen
Plötzlich wollte Katze Frieda nicht mehr essen und spielen. Von Tag zu Tag baute sie mehr ab. Der Tierarzt machte eine schockierende Entdeckung: In Friedas Bauch steckte ein Projektil.
Katze Frieda (12) ist Freigängerin. Nachts streift sie durch ihr Revier, tagsüber spielt und schmust sie mit ihren Haltern. Von einem Tag auf den anderen war es damit vorbei.
„Frieda war völlig verändert. Sie fraß schlecht, war schlapp und baute immer mehr ab“, erzählt Christian Schneider (49) aus Lütgendortmund. Gemeinsam mit seiner Frau Melanie (42) brachte er das Tier am Montag (16.3.) zum Tierarzt.
„Wir haben sie komplett auf den Kopf stellen lassen. Ultraschall, Röntgen, Blutuntersuchungen“, erzählt der Musiker und Veranstaltungstechniker. Wenig später konfrontierte sie der Tierarzt mit einer Schocknachricht: „Er berichtete uns, dass auf Frieda geschossen wurde.“
Katze Frieda hatte Glück im Unglück
Die Katze hatte Glück im Unglück: Denn das Projektil war nicht tief in den Bauch eingedrungen. Es steckte in der Bauchhaut und konnte deshalb relativ einfach operativ entfernt werden. „Wäre Frieda am Hals oder Kopf getroffen worden, wäre sie wohl nicht mehr nach Hause gekommen“, so Christian Schneider.
Auf der einen Seite sei er erleichtert, dass Frieda die OP gut überstanden habe, auf der anderen Seite sei er „stinkwütend“: „Wer ist denn so hohl und schießt mit einem Luftgewehr auf Katzen?“

Mittlerweile mag Frieda auch wieder spielen und schmusen. © Christian Schneider
Ein Sportschütze habe ihm mittlerweile einige Informationen geliefert: „Bei dem Projektil handelt es sich wohl um ein Spitzdiabolo, das zum Jagen mit Luftgewehr genutzt wird.“
Sportschützen würden damit nicht schießen, weil diese Gewehre nur über eine begrenzte Reichweite verfügten. „Der Schütze muss also in relativ geringer Entfernung geschossen haben. Unfassbar“, so Schneider.
Frieda ist auf dem Weg der Besserung
Frieda sei mittlerweile auf dem Weg der Besserung. „Noch nimmt sie Antibiotika, hoffentlich geht es ihr nach dem Absetzen der Medikamente weiterhin gut“, so Christian Schneider. Frieda, die eigentlich Friederike Freifrau von Furchenfauch heißt, ist zwölf Jahre alt und ein „Findelkind“. „Sie ist uns zugelaufen.“
Die Schneiders sind sehr tierlieb, aufgrund ihres großen Gartens in Lütgendortmund nehmen sie immer mal wieder heimatlose Streuner auf. Momentan ist Frieda aber ihr einziges Haustier. Außerdem sind sie Mitglieder im Katzenschutzverein.
Katzenhalter erstatten Anzeige gegen Unbekannt
Zwei Tage nach dem Tierarztbesuch haben Christian und Melanie Schneider bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Wegen der Coronakrise habe ich das über den Postweg gemacht“, so Christian Schneider.

Dieses Projektil steckte in Friedas Bauch. © Christian Schneider
Das Paar hofft nun, dass mithilfe eines Zeugen-Aufrufs der Täter gefunden wird – damit es nicht zu weiteren Unglücken kommen kann. Die Schneiders vermuten, dass ihre Frieda vor rund zwei Wochen angeschossen wurde.
Friedas Revier ist der Bereich zwischen der ehemaligen Brauerei Brinkhoff und der Justizvollzugsanstalt am Lütgendortmunder Hellweg. „Dort muss sie angeschossen worden sein“, sagt Christian Schneider.
Ein Zeuge hat sich bereits gemeldet
Ein Zeuge habe sich bereits über Facebook gemeldet, berichtet Christian Schneider. Dessen Hinweis werde er noch an die Polizei weiterleiten.
Weil die Anzeige per Post aufgegeben wurde, liegt der Polizei-Pressestelle noch kein Aktenzeichen vor. Erst danach können wir eine Telefonnummer für Zeugenhinweise veröffentlichen. Melanie und Christian Schneider sind über Facebook/Messenger erreichbar.
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
