Umgestaltung beginnt: So soll die Speicherstraße im Dortmunder Hafen bald aussehen

© Hans Blossey

Umgestaltung beginnt: So soll die Speicherstraße im Dortmunder Hafen bald aussehen

rnHafen-Pläne

Pläne für die Umgestaltung der Speicherstraße zur schicken Promenade im Dortmunder Hafen gibt es inzwischen reichlich. Jetzt rollen auch die Bagger an, um mit dem Umbau zu beginnen.

Dortmund

, 19.03.2020, 14:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Neues Leben soll bald in die alten Speichergebäude im südlichen Teil der Speicherstraße einkehren. Aber auch die Straße und die Plätze am Südrand des Hafens sollen herausgeputzt werden. Eine Promenade, ein „grünes Klassenzimmer“ und ein kleiner Park sollen entstehen.

„Gestaltung des öffentlichen Raumes Speicherstraße – Hafen“ heißt das Projekt offiziell, das im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ für die Nordstadt von EU, Bund und Land gefördert wird. Von der Investitionssumme von 5,3 Millionen Euro übernehmen sie insgesamt 90 Prozent.

Ausführungsplan liegt vor

„Das Vorhaben ist gemeinsam mit dem Projekt Heimathafen ein wesentlicher Impulsgeber für die kleinteilige Entwicklung der Speicherstraße im Hafen und vitalisiert eine derzeitige Brache“, heißt es im Stadtplaner-Prosa.

Weil der Rat im März wegen der Corona-Krise nicht tagt, soll der Hauptausschuss am 26. März grünes Licht für die Ausführungsplanung geben, die das Amt für Stadterneuerung und das Tiefbauamt vorgelegt haben. Denn die Zeit drängt, weil die Fördermittel der EU zeitlich befristet sind. Bis Ende 2021 muss der Umbau der Speicherstraße beendet sein.

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Drei wesentliche Bereiche sollen die neugestaltete Speicherstraße prägen. Ganz im Westen soll am Anleger des Ausflugsschiffs Santa Monika der „Santa-Monika-Park“ entstehen. Hier soll es ein „Sonnendeck“ mit niedrigen Pflanzen und ein „Schattendeck“ mit Bäumen geben. „Mittelpunkt des Santa Monika Parks bildet ein grünes Klassenzimmer, das mit Sitzstufen sowohl in seiner eigentlichen Funktion als Ort der Bildung aber auch zum entspannten Aufenthalt genutzt werden kann“, heißt es in der Ankündigung der Stadt.

Der "Santa-Monika-Platz" neben dem Neubau an der Hafenbrücke (l.) wird zum grünen Treffpunkt mit Platz für ein "grünes Klassenzimmer".

Der "Santa-Monika-Platz" neben dem Neubau an der Hafenbrücke (l.) wird zum grünen Treffpunkt mit Platz für ein "grünes Klassenzimmer". © Stadt Dortmund

Ein zweiter wichtiger Baustein ist der Speicherplatz zwischen den bestehenden alten Speichergebäuden. Das westliche verwandelt sich in den Lensing Media Port mit digitalen Firmen, das östliche in ein Gründerzentrum - jeweils kombiniert mit Gastronomie. Der „Speicherplatz“ soll, eingefasst mit zwei Baumreihen, zum verbindenden Element zwischen der neuen Promenade am Wasser und der Speicherstraße werden. „Zusätzlich kann der Platz für Veranstaltungen und als Multifunktionsfläche genutzt werden“, erklären die Planer.

Der Speicherplatz zwischen den revitalisierten alten Speichergebäude verbindet die Speicherstraße mit der Hafenpromenade am Wasser.

Der Speicherplatz zwischen den revitalisierten alten Speichergebäude verbindet die Speicherstraße mit der Hafenpromenade am Wasser. © Stadt Dortmund

Das eigentliche Herzstück des Quartiers bildet die Promenade am Wasser, die vor den Speichergebäuden entstehen soll. Hier soll viel Platz für Gastronomie mit Blick auf das Hafenbecken sein. „Die Promenade erinnert in ihrer Gestaltung an den ursprünglichen Verlauf der Schienen“, heißt es zur Erläuterung. Eine kleine Mauer schirmt die Promenade zum Wasser ab, lädt aber auch dazu ein, sich zu setzen.

Weitere Sitzmöglichkeiten sollen auf Bahnwaggons entstehen.

Der östliche Teil der alten Speicherstraße bildet den Übergang zum neuen Hafenquartier, das im nördlichen Teil der Speicherstraße entstehen soll.

Der östliche Teil der alten Speicherstraße bildet den Übergang zum neuen Hafenquartier, das im nördlichen Teil der Speicherstraße entstehen soll. © Stadt Dortmund

„Die gesamte Möblierung der Promenade und der Speicherstraße ist schlicht und im hafentypischen Design gehalten“, kündigt die Verwaltung an. Für einen besonderen industriegeschichtlichen Charme sollen die alten Portaldrehkräne sorgen, die an die Promenade versetzt werden. Für Kinder werden Spielmöglichkeiten im „Hafencontainer-Design“ angekündigt.

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Die südliche Speicherstraße soll ihr Kopfstein-Pflaster zurückbekommen, das vor dem schon erledigten Kanalbau „ausgebaut“ und eingelagert worden war. „

“So ist eine authentische Gestaltung gewährleistet, die den Hafencharakter unterstützt“, erklären die Planer. Um die Straße trotzdem barrierefrei zu machen, entsteht am Rande ein Element aus Betonsteinen mit taktilen Leitlinien für Sehbehinderte. „Der Betonstreifen ist mit Eisenanteilen in Rost-Optik versetzt, um auch hier in der Gestaltsprache des Quartiers zu bleiben. Zum Speicherplatz ergänzen Querungshilfen über die Speicherstraße das Eisenband“, kündigt die Stadt an.

Platz für Fußgänger

Der östliche Bereich im alten Teil der Speicherstraße wird zur autofreien Fußgängerzone. Fahrradfahren ist erlaubt. Versprochen wird auch „eine Vielzahl an Fahrradständern“.

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Mit zum Planungsbereich gehören auch die Grünstreifen entlang der Mallinckrodtstraße und der Lagerhausstraße. Hier entsteht eine Wildblumenwiese, die durch Baumpflanzungen ergänzt wird, teilt die Stadt mit.

Baustart im Sommer

Beginn des Umbaus wird im Sommer sein. Dann soll auch schon der Umbau eines alten Fuhrunternehmer-Gebäudes an der Speicherstraße zu einem sozialen Zentrum unter dem Titel „Heimathafen“ laufen. Ganz im Westen des Planungsgebiets unmittelbar an der Hafenbrücke startet in wenigen Wochen auch der Neubau für ein Bürogebäude mit Gastronomie unter dem Titel „Leuchtturm“.

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Im nächsten Jahr könnten dann die Umbauten der alten Speichergebäude zum Lensing Media Port und zum Hafenforum mit Gründerzentrum starten. Außerdem entsteht in der südlichen Speicherstraße die Akademie für Theater und Digitalität.

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