Im Westfälischen Schulmuseum in Dortmund hat man die Möglichkeit alles rund um die Geschichte von Schule zu lernen. „Wir spielen zum Beispiel nach, wie Schule um 1900 herum aussah“, erklärt der Leiter des Museums, Michael Dückershoff.
Schausteller schlüpfen in die Rolle der Lehrer und veranschaulichen, wie Unterricht damals war. „Es gab eine andere Schrift. Die alte deutsche Schreibschrift“, erklärt Dückershoff. „Mädchen und Jungen saßen getrennt. Teilweise wurden die Schüler geschlagen“, fasst er die Gegebenheiten von damals zusammen.
Das Nachspielen des Unterrichts ist eine der Besonderheiten des Museums. Seit den 1980er-Jahren befindet es sich in einem ehemaligen Schulgebäude in Marten, das um 1905 erbaut wurde. Seit 1991 steht es unter Denkmalschutz.
Jetzt soll es umgebaut und renoviert werden. Durch den Umbau soll es künftig mehr als doppelt so viel Platz im Museum geben. „Es kommt eine komplette Etage dazu“, sagt Dückershoff.
Museum wird doppelt so groß
Die Gesamtfläche soll sich nach dem Umbau auf 770 Quadratmeter belaufen, jetzt ist es etwa 350 Quadratmeter groß. Im Schulmuseum gibt es derzeit vier Ausstellungsräume, die jeweils ein Klassenzimmer darstellen. Sechs neue Klassenräume sollen entstehen. „Im neuen Museum wird dargestellt, wie Schule war vom Mittelalter bis in die Gegenwart“, erklärt Dückershoff. „Man lernt zum Beispiel, was im Mittelalter gelehrt wurde und wie man schreibt wie ein Klosterschüler.“ Ein Klassenraum soll darstellen, wie Schule über die Jahrhunderte hinweg wahrgenommen wurde.

Neben einer Vergrößerung des Museums geht es bei der Renovierung auch darum, das altertümliche Gebäude nach den Vorstellungen und Vorgaben des Brandschutzes und der Barrierefreiheit zu verändern.
Das wird teurer als bisher angenommen, und zwar deutlich. Im Jahr 2018 bewilligte die Stadt Dortmund 1,9 Millionen Euro. Jetzt soll die denkmalgerechte Renovierung 12,2 Millionen Euro kosten. „Davon sind etwa 8,5 Millionen Euro für die Bauarbeiten selbst“, erklärt Michael Dückershoff. Der Umbau soll von Februar 2026 bis voraussichtlich Ende 2027 stattfinden.
