
© Julia Bornkessel
Über 20 Prozent für „Die Partei“ – Wo Marco Bülow mächtig Stimmen holte
Bundestagswahl 2021
Direktkandidat Marco Bülow hat es auch als Mitglied von „Die Partei“ in einigen Wahllokalen fast auf das Niveau von SPD und Grünen geschafft. Vor allem in einigen Bezirken in der Innenstadt.
Insgesamt landete er auf Rang vier bei den Direktkandidaten in seinem Wahlkreis – hinter Jens Peick (SPD, 32,99 Prozent), Klaus Wegener (CDU, 19,42) und Markus Kurth (Grüne, 17). In einigen Wahllokalen holte Marco Bülow allerdings deutlich mehr als die 8,64 Prozent, die am Ende der Auszählung neben dem Balken mit seinem Namen standen.
Fünf Mal hatte Bülow den Wahlkreis Dortmund I gewonnen, seit 2002 im Bundestag gesessen. Nach dem Austritt aus der SPD wurde er 2018 fraktionslos, schloss sich 2019 „Die Partei“ an und stand nun für die auf dem Wahlzettel – an siebter Stelle, zwischen der Linken und der Tierschutzpartei.
Zwei Mal die 20-Prozent-Marke geknackt
13.361 Stimmen holte Bülow, jeweils mehr als die Direktkandidaten von FDP, AfD und Linken. Aber eben doch deutlich weniger als die 51.037 von Neu-SPD-Kandidat Peick. Wobei: In einigen Wahlbezirken hielt Bülow fast mit.
Sein bester Wert: 21,91 Prozent in der Petri-Grundschule an der Beurhausstraße. Auch in der Peter-Vischer-Grundschule im Kreuzviertel knackte Bülow die 20-Prozent-Marke locker. Ein paar hundert Meter entfernt davon – in der Kreuzgrundschule und im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum am Westpark – blieb er nur ganz knapp darunter.
Dennoch hinter SPD und den Grünen
In insgesamt 20 Wahlbezirken, zudem in fünf Briefwahlbezirken landete der langjährige Bundestagsabgeordnete bei mehr als 15 Prozent. Im Kreuz-, im Union- und im Klinikviertel, zudem einmal an der Märkischen Straße. Zu Platz eins reichte es aber selbst dort nicht.
Selbst in den innerstädtischen, eher linken, grün-alternativen Hochburgen bekamen sowohl SPD als auch Grüne mehr Stimmen. Wobei manchmal die einen, manchmal die anderen vorne lagen.
„Die Partei“ bei ein bis vier Prozent der Zweitstimmen
Wen die Wähler dort für gewöhnlich präferieren, zeigt auch ein Blick auf die Kommunalwahl 2020. Im Bezirk, in dem der „Partei“-Kandidat sein bestes Ergebnis einfuhr, holten die Grünen vor einem Jahr mehr als 50 Prozent.
Nach Zweitstimmen lagen sie auch jetzt bei der Bundestagswahl weit vorne. Über oder knapp unter 40 Prozent lauteten dort nun die Ergebnisse. Bei den Zweitstimmen indes war „Die Partei“ auch hier nur eine der kleineren Parteien. Zwischen ein und vier Prozent schlugen zu Buche.
Der Unterschied zeigt, welchen Ausschlag Bülows Prominenz gegeben haben muss. Wobei es enorme Unterschiede zwischen den Ortsteilen gab. Das schwächste Ergebnis für Bülow in einem Wahlbezirk: 2,41 Prozent in der Gilden-Grundschule in Huckarde - weiterhin einer eindeutigen SPD-Hochburg.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
