Um die Nutzung einer digitalen Lernplattform liegt ein Dortmunder Gymnasium mit der Bezirksregierung in Arnsberg im Clinch. © Grafik Ruhr Nachrichten

Gymnasium an der Schweizer Allee

Mehr als 1000 Dortmunder Schüler betroffen: Bezirksregierung verbietet Lernplattform

Digitale Lernplattformen sind für Schüler in der Corona-Pandemie „lebenswichtig“. Ohne sie geht beim Homeschooling nichts. Ein Dortmunder Gymnasium hatte sein System gefunden. Doch es gab eine Beschwerde.

Aplerbeck

, 24.08.2021 / Lesedauer: 3 min

Das Vertrauen sei schon ziemlich groß, das machte Stefan Kießling noch einmal explizit deutlich. Es geht um die Lernplattform Google Education, die 2020 flächendeckend am Gymnasium an der Schweizer Allee (Gadsa) eingeführt wurde. Ein Programm, mit dem der digitale Unterricht durchgeführt werden kann.

Die mehr als 1000 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte überstanden so den Distanzunterricht während der Corona-Pandemie.

Denn: Das System laufe stabil und sei auch dafür geeignet, die Menge an Daten, die ein digitaler Unterricht an einer weiterführenden Schule benötige, zu stemmen.

Schüler und Eltern waren zu einem überwiegenden Teil zufrieden

Die Elternvertreter waren zufrieden, die Schüler kamen klar und auch die Lehrkräfte am Gadsa zeigten sich durchaus beeindruckt von der Lernplattform. Zumal sie funktionierte und einen „fast“ normalen Unterricht zuließ.

Jetzt muss man wissen, dass die Stadt Dortmund eine andere Lernplattform empfiehlt. IServ heißt diese, hat aber, so Mitglieder der Gadsa-Schulpflegschaft, einen entscheidenden Nachteil.

Vorerst zurück zum System Google Education und dem Gymnasium an der Schweizer Allee. Einem Elternteil gefiel das System nicht. Es gab Bedenken bei der Datensicherheit. Und plötzlich wurde das Aplerbecker Gymnasium ein Spielball der großen Politik.

Denn die Einzelperson wendete sich an den Petitionsausschuss des Düsseldorfer Landtages. Der teilte die Bedenken und setzte sich mit der Bezirksregierung in Arnsberg in Verbindung. Die traf eine Entscheidung.

Datenschutzbedenken im Petitionsausschuss geteilt

Und die hat nun Folgen für den digitalen Schulbetrieb am Gymnasium an der Schweizer Allee. Denn das Dortmunder Gymnasium muss sich nun eine neue Lernplattform suchen. „In Dortmund gab es Bedenken einzelner Eltern hinsichtlich der Einhaltung der DSGVO bei der Benutzung der G-Suite von Google, sodass die Bezirksregierung Arnsberg anlassbezogen beraten hat“, sagt Christoph Söbbeler, Leiter der Pressestelle der Bezirksregierung.

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„Dabei hat sich die Bezirksregierung Arnsberg an den Datenschutzbedenken des Petitionsausschusses orientiert, wobei diese Position von den behördlich bestellten Beauftragten für den schulischen Datenschutz geteilt wurde.“

In Dortmund nutzen noch mehr Schulen die Google-Plattform

Die Tatsache, dass in Dortmund noch mindestens sieben weiterführende Schulen mit Google arbeiten, spielt in Arnsberg keine Rolle. Die Bezirksregierung habe schulfachlich und juristisch auf eine kontroverse Einzelfallsituation am Gymnasium Schweizer Allee reagiert. Daher sei augenblicklich keine Weisung gegenüber anderen Schulen beabsichtigt, so Söbbeler.

Und am Gadsa? Die Schule hat jetzt in einer Klasse eine Testphase mit IServ anlaufen lassen. Für die Elternpflegschaft ist das Thema aber noch nicht durch. Im Notfall wolle man klagen.

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