Baugenehmigung für Tull-Villa ist abgelaufen Droht der Immobilie am Phoenix-See der Abriss?

Droht der Tull-Villa der Abriss? Anbauten jetzt ohne Baugenehmigung
Lesezeit

Der Anblick macht ratlos. In bester Lage am Phoenix-See, direkt am Hafen, verfällt ein historisches Gebäude. Rund um den See verschwinden nach und nach die alten Schandflecke. Selbst das ehemalige Parkhaus der Fina ist inzwischen saniert worden und kann sich in der Tat sehen lassen. Doch bei der Tull-Villa herrscht Stillstand. Wird das alte Gebäude, benannt nach dem ehemaligen Generaldirektor des Hörder Bergwerk- und Hüttenvereins, Matthias Tull, vielleicht sogar abgerissen?

Fakt ist: Das einst imposante Gebäude ist nicht denkmalgeschützt. Und dass das alte Haus überhaupt noch an seinem Platz ist, ist unter anderem der Verdienst des Ehrenvorsitzenden des Hörder Heimatvereins, Willi Garth. Der beschreibt die aktuelle Situation der Villa als „superunglücklich“. Angeblich gibt es sogar neue Pläne. Aber davon gab es in der langen Geschichte des Hauses schon viele.

Bauzäune sind umgestürzt.
Umgestürzte Bauzäune in bester See-Lage. Mittlerweile sollen die Lücken wieder geschlossen sein. © Bauerfeld

Einer, der schon als Rettung der 1893 erbauten Villa gefeiert wurde, scheiterte kurz nach einem spektakulären Anbau. Es war im Jahr 2015, als ein dreigeschossiger, ovaler Anbau mit großen Glasfronten an die Südseite der Tull-Villa geklatscht wurde. Die Fenster wurden noch eingesetzt, dann war Schluss.

Große Pläne gescheitert

2017 sollte das Café Bar Celona einziehen. Dazu ist es nicht gekommen. Die Tull-Villa wurde zur Bauruine. Und ob hier jemals wieder gebaut wird, scheint mehr als fraglich. Auch die Stadt Dortmund, die ein großes Interesse daran hat, dass es an der Phoenix-See-Toplage endlich weitergeht, ist derzeit ratlos.

Dem Gebäude droht Ungemach. „Die alte Baugenehmigung ist abgelaufen. Damit hat das Gebäude mit seinen Anbauten keine gültige Baugenehmigung“, sagt Stadtsprecher Christian Schön.

Ein Bild an der Tull-Villa.
An der alten Fassade der Tull-Villa haben sich schon "Künstler" verewigt. © Bauerfeld

Das Haus verfällt. Die Fenster im ersten Stock hängen nur noch lose in ihren Halterungen, die Bauzäune sind teilweise ebenso marode wie die Villa selbst. Unbekannte haben sich Zutritt verschafft und „Kunst an der Ruine“ hinterlassen. Zumindest in Sachen Sicherheit hat sich in letzter Zeit etwas getan.

„Der Bauzaun, der das Gelände weiträumig umgibt, ist in die Jahre gekommen, was sicher mit der langen Geschichte dieses Projekts zusammenhängt“, sagt Schön. Die Bauaufsicht habe den Eigentümer aufgefordert, die Umzäunung zu überprüfen und die verrosteten und nicht mehr standsicheren Bauzaunelemente zu erneuern.

Kaputte Fenster in der Tull-Villa
Einige Fenster im Ersten Stock hängen nur noch am seidenen Faden. Das Gebäude verfällt. © Bauerfeld

„Provisorisch hatte die Bauaufsicht vor Ort bereits einige Lücken geschlossen oder Zaunelemente kurzfristig wieder aufgestellt. Eine konkrete Gefahr bestand aber nicht“, so der Stadtsprecher. Und was geschieht mit dem Gebäude? Bekannt ist offiziell noch nichts.

Polizeihauptkommissar ist neuer Bezirksdienstbeamter: Gregor Bestvater bleibt Hörde treu

Sperrung Tullstraße in Hörde: Aber: Stadt vermeldet gute Nachrichten für Baustelle am Emscherradweg

Zwangsversteigerung in Dortmund: Einfamilienhaus mit besonderem Blick auf Phoenix-West