Trotz erfolgreicher Spielzeit Theater Dortmund will Eintrittspreise deutlich erhöhen

Theater Dortmund will Eintrittspreise deutlich erhöhen
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Das Theater Dortmund blickt auf eine erfolgreiche Spielzeit 2022/2023 zurück. Das Opernhaus wurde bundesweit zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt, begeistert Publikum und Kritiker gleichermaßen. Das Schauspiel kann sich über wachsenden Zuschauerzuspruch freuen. Philharmoniker, Ballett und Kinder- und Jugendtheater haben traditionell hohe Zuschauerzahlen. Auch die finanziellen Einnahmen konnten gesteigert werden, wie aus der Saisonbilanz des Theaters hervorgeht.

Trotzdem will das städtische Theater zur nächsten Saison 2024/2025, die im August 2024 beginnt, die Eintrittspreise deutlich erhöhen. Man sei seitens der Stadt angehalten, die Eintrittspreise entsprechend der Inflation anzupassen, heißt es zur Begründung. „Aufgrund der zuletzt vergleichsweise hohen Inflationsrate sollen die Eintrittspreise daher im Durchschnitt um rund 15 Prozent steigen.“

Je nach Sparte und Preiskategorie fallen die Steigerungen aber sehr unterschiedlich aus. Das größte Plus gibt es bei Oper und Ballett in der mittleren und höheren Preiskategorie mit Steigerungen von bis zu 19 Prozent. Die teuerste Karte bei Opern- und Ballettvorstellungen in der Woche soll mit 49 Euro 7 Euro, an Wochenenden mit 61 Euro sogar 9 Euro mehr kosten als bisher. Beim Musical gibt es einen Aufschlag von bis zu 10 Euro auf 67 Euro und bei Premieren um 12 Euro auf 74 Euro in der teuersten Kategorie

Vollbesetzte Zuschauerränge wie hier bei einem weihnachtlichen Benefizkonzert im Opernhaus
Vollbesetzte Zuschauerränge wie hier bei einem weihnachtlichen Benefizkonzert im Opernhaus sind der Traum aller Theaterleute. © Schaper (A)

In weiteren Kategorien und anderen Sparten bleiben die Preise gleichwohl moderat. Im Schauspiel kostet die teuerste Karte 27 Euro, bei Premieren und musikalischen Produktionen 39 Euro. Im Kinder- und Jugendtheater sinkt der Preis für Kinder sogar um einen Euro von 5 auf 4 Euro, Jugendliche und Erwachsene zahlen mit 8 Euro einen Euro mehr als bisher.

Der Preis für die günstigste Preiskategorie bleibt aus sozialen Gründen bei allen Sparten in der bisherigen Höhe bestehen - etwa mit 6 Euro in der Woche und 16 Euro an Wochenenden bei Oper und Ballett, 9 Euro im Schauspiel und 5 Euro für Hörplätze bei Philharmonischen Konzerten im Konzerthaus.

Der Kulturausschuss des Rates hat den Preiserhöhungen in seiner Sitzung am Dienstag (17.10.) bereits zugestimmt. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat am 8. November.

Auslastung gestiegen

Übrigens: Nach dem Jahresbericht des Theaters für die Saison 22/23 betrug die durchschnittliche Einnahme pro Zuschauer 20,06 Euro. Die Auslastung der Oper lag bei knapp 62 Prozent, im Ballett bei 72,3 Prozent, bei Konzerten bei 60,4 Prozent im Kinder- und Jugendtheater bei 89,2 Prozent und im Schauspiel bei 47,4 Prozent - jeweils ohne Freikarten.

Insgesamt wurden durch Eintrittskarten 3,6 Millionen Euro eingenommen. Zum Vergleich: Der jährliche städtische Zuschuss beträgt rund 45 Millionen Euro.

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