Nur in wenigen Ausnahmen werden Räume der TU zurzeit genutzt - wie hier bei der Hochschulwahlversammlung mit wenigen Teilnehmern im großen Audimax.

© Oliver Schaper

Trotz Corona-Lockerungen: TU Dortmund hält an digitaler Lehre fest

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Die neuesten Corona-Regeln des Landes geben auch den Hochschulen mehr Freiheit bei der Planung von Veranstaltungen. An der TU bleibt man aber weiterhin vorsichtig.

Dortmund

, 08.05.2020, 09:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fast menschenleer ist der riesige Campus der TU derzeit. Für Studierende gilt sogar ein weitgehendes Betretungsverbot, die Gebäude sind bis auf wenige Ausnahmen verschlossen. Die Lehrveranstaltungen finden in diesem Sommersemester online statt.

So steht es auch im neuen „Nordrhein-Westfalen-Plan“, den die Landesregierung vorgestellt hat. „Die Hochschulen führen den Vorlesungsbetrieb im Sommersemester prinzipiell digital durch“, heißt es dort. Allerdings werden ab dem 11. Mai auch „die Einschränkung der Zulässigkeit von Präsenzveranstaltungen‚ auf besondere Räumlichkeiten, Ausstattungen oder sonstige besondere Rahmenbedingungen‘ für den Lehr- und Prüfungsbetrieb“ aufgehoben.

Mitteilung an Studierende

Bei der TU will man davon allerdings nur sparsam Gebrauch machen. In einer Mitteilung an Studierende und Beschäftigte der TU schreibt Rektorin Prof. Ursula Gather von einem „Balanceakt“ und begründet, warum man in diesem Semester bis zum Ende der Vorlesungszeit Mitte Juli an den Online-Vorlesungen festhält.

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„Die digitale Lehre an einer Universität ist eine Maßnahme, die sehr effektiv den Kontakt von mehreren zehntausend Menschen reduziert. Sie nach erfolgreichem Start fortzusetzen, verursacht keinen gesamtwirtschaftlichen Schaden. Soziale Folgeprobleme durch das Lernen zuhause sind für Studierende deutlich geringer als für schulpflichtige Kinder und Jugendliche“, schreibt Ursula Gather. „In dieser Betrachtung ist die Fortsetzung der digitalen Hochschullehre eine Maßnahme der Wahl, um die Epidemie weiter unter Kontrolle zu halten.“

Digitale Lehre gut eingespielt

Auch wenn Präsenzlehre in kleinem Rahmen wieder erlaubt werde, sprächen mehrere Gründe gegen einen Kurswechsel mitten im Semester, erklärt die Rektorin.

So biete die Fortsetzung der digitalen Lehre Verlässlichkeit für alle Studierenden und Lehrenden. „Nachdem es sich eingespielt hat, läuft diese neue Form der Lehre durchweg gut. Die Zahl positiver Rückmeldungen ist sogar bemerkenswert hoch“, stellt Ursula Gather fest.

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Ausnahmen kann und muss es natürlich geben, für Lehrinhalte, die nicht digital vermittelbar sind - etwa, weil besondere Räume wie Labore nötig sind. Dazu werde an Konzepten gearbeitet, um die Corona-Hygieneregeln einhalten zu können, heißt es auf Nachfrage bei der TU.

“Bis ein Impfstoff oder ein Medikament vorliegt, sind wir alle gehalten, unseren Beitrag zur Eindämmung der Coronaepidemie weiterhin zu leisten“, erläutert Ursula Gather.

Als Universität könne man die Präsenzlehre einschränken, um die Infektionszahlen auf niedrigem Niveau zu halten. „So leisten wir auch einen Beitrag zu anderen möglichen Lockerungen für alle - sowie nicht zuletzt für uns bei Praktika.“

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