
© Oliver Schaper
Trotz Corona: Brackeler Bildungszentrum will schon bald umziehen
Weiterbildung
Trotz Corona hält das CCDo-Bildungszentrum an seinen Plänen fest. Vorsitzender Benjamin Bialetzki kündigt einen Umzug an. Aus dem Brackeler Zentrum wird man sich verabschieden.
Eine Brackeler Einrichtung, die in diesen Tagen ebenfalls unter der Corona-Krise leidet, ist das CCDo-Bildungszentrum am Brackeler Hellweg 124, das unter anderem Computer-Kurse anbietet. Im Interview spricht der Vorsitzende Benjamin Bialetzki über den Stand der Dinge.
Hallo Herr Bialetzki, wie sieht’s bei Ihnen aus?
Unsere Kurse finden derzeit nicht statt, uns fehlen die Einnahmen. Das Spannende ist jetzt die Frage, ob wir ab dem 20. April wieder öffnen können oder nicht. Wenn ja, dann kriegen wir das hin. Wenn aber die Schließung bis zum Sommer dauert – was auch schon als Möglichkeit zu hören war – wird es deutlich schwieriger.
Bekommen Sie denn finanzielle Hilfen?
Wir haben bei der Bundesregierung einen Antrag gestellt, aber noch keine Antwort erhalten. Gleiches gilt für das Hilfsangebot von Marco Reus.
Ein Computerclub müsste doch seine Kurse auch online anbieten können.
Erstens sind wir kein reiner Computerclub mehr, wir bieten inzwischen auch viele andere Kurse wie Ferien-Freizeiten, IHK-Fortbildungskurse und Foto-Lehrgänge an. Zweitens gehören zu einem Großteil unserer Zielgruppe Senioren und Kinder. Und solche Kurse sind einfach darauf ausgelegt, dass man sich trifft und gegenseitig über die Schulter schauen kann.
Wenn man zum Beispiel bei einem Tablet nicht weiß, wie man Skype installiert und dann einen Benutzer hinzufügt, mit dem man skypen will, wird es schwierig mit dem Online-Kurs. In der Erwachsenenbildung – zum Beispiel bei Excel-Kursen – könnte es gehen. Das würden wir in Angriff nehmen, wenn die Kontaktbeschränkungen über den 20. April hinausgehen.

Die Kurse im CCDo-Bildungszentrum sind darauf angelegt, dass man sich über die Schulter schaut. Bei Online-Kursen sei das schwierig. © CCDo-Bildungszentrum
Könnte die Krise auch existenziell für den CCDo werden?
Das fragen uns unsere Kursteilnehmer auch immer. Die Antwort ist: Wir haben trotz allem eigentlich keine Existenzängste. Im Gegenteil, wir planen dieses Jahr sogar noch eine größere Aktion: einen Umzug und auch eine Namensänderung.
Warum das?
Unser Vermieter am Brackeler Hellweg hat eine Mieterhöhung angekündigt, die wir nicht mitmachen können. Ich mache dem Vermieter deswegen keinen Vorwurf. Die Miete war bisher sehr günstig. Aber wir werden im Juni, vielleicht sogar schon im Mai, in ein Gebäude an der Ecke Hannöversche Straße/Rüschebrinkstraße ziehen.
Da haben wir dann sogar mehr Platz. Schade ist natürlich, dass wir dann nicht mehr im Brackeler Zentrum sind, was für unsere Senioren gewisse Anreiseprobleme mit sich bringt.
Und was war das mit dem Namen?
Wir haben bisher aus Traditionsgründen das „CCDo“, also „Computer-Club Dortmund“, beibehalten. Aber wie schon gesagt: Wir sind kein reiner Computerclub mehr. Wahrscheinlich heißen wir demnächst „Tremonia-Akademie“.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
