Immer wieder hört man von Trickbetrügern, die sich neue Maschen ausdenken, um ihren Opfern buchstäblich das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auch eine aktuelle Methode nutzt die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen aus.
Vor einigen Tagen gab es bereits Berichte aus Lütgendortmund, bei denen mehrere Menschen von einem „gut gekleideten Mann“ Mitte 30 berichteten. Er bitte Menschen auf der Straße um Wechselgeld, angeblich für den Kaffeeautomaten oder für die Telefonzelle, so die Erzählung mehrerer Betroffener. Der Betrüger wühle dann selbst durch das Kleingeldfach der Opfer und ziehe dabei unauffällig die Scheine aus dem Portemonnaie.
Trickbetrüger erbeutet dreistelligen Betrag
Nach der Berichterstattung aus Lütgendortmund meldete sich ein Ehepaar aus der Stadtmitte. „Auch hier im Kreuzviertel sind offensichtlich Trickdiebe mit gleicher Masche unterwegs“, so Manfred Jakobus. Schon zwei Mal hätte ein Betrüger es bei seiner Frau versucht.
Das erste Mal vor mehreren Monaten. Uns zwar nicht wie in Lütgendortmund auf offener Straße, sondern im eigenen Treppenhaus. Damals erbeutete der Betrüger 150 Euro von seiner Ehefrau. „Er stand direkt neben mir und ich habe es trotzdem nicht gemerkt“, sagt Rita Jakobus.
Das Verbrechen wollte die Rentnerin nicht auf sich sitzen lassen. „Rita hatte den Diebstahl bei der Polizei zur Anzeige gebracht, bedauerlicherweise ist das Verfahren aber ergebnislos eingestellt worden“, sagt ihr Mann.
Die Beschreibung der Opfer aus Lütgendortmund passe zu den Männern, die es bei Rita versucht hätten, es seien aber zwei unterschiedliche Männer gewesen, beide freundlich, höflich und „adrett gekleidet“.
Rita Jakobus bleibt selbstbewusst
Immerhin war Rita Jakobus aber gewappnet, als sie vor einigen Tagen wieder mit dieser Masche konfrontiert wurde. Da habe sie wieder ein Mann im Treppenhaus, direkt vor der Haustür, angesprochen. Dass er es ins Gebäude geschafft hatte, habe sie zwar gewundert, sie habe aber angenommen, dass er ein Bekannter von einem der Nachbarn gewesen sei.
„Er sagte dann, er müsste mal telefonieren“, sagt sie. Daraufhin habe sie ihm ihr Handy angeboten. Das habe er aber abgelehnt und stattdessen um Wechselgeld für die Telefonzelle gebeten. „Nee, den Trick kenne ich schon“; habe sie ihm geantwortet, „außerdem gibt es hier überhaupt keine Telefonzelle.“ Daraufhin sei der Mann gegangen. Sie habe noch gewartet, bis sie auch wirklich die Haustür hinter ihm schließen hörte.
Fühlt sich die 66-Jährige nun im eigenen Heim unsicher? „Quatsch, ich bin nicht feige. So einen schubse ich zur Not auch ins Gebüsch“, sagt sie selbstbewusst. Betrügerische Maschen wie diese würden sie außerdem nicht davon abhalten, fremden Menschen zu helfen. „Ich bin allen gegenüber offen und würde jedem weiterhin helfen. Ich kenne keine Angst.“
So erkennen Sie Fake-SMS, die angeblich von der Bank kommen: Tipps von Sparkasse und Verbraucherbera
Trickbetrüger bestehlen 92-Jährige: Sie gaben sich als Wasserwerker aus
Dortmunder Klaus Grote warnt vor dreistem Taschendieb: Weihnachtsgeld ist nach Wechsel-Trick futsch