Im zweiten Lockdown verbricht die Beziehung von Johanna. In Zeiten von Corona fiel es ihr besonders schwer, die Trennung zu verarbeiten. © Priscilla Du Preez/Unsplash

Glücksserie

Trennung in Corona-Zeiten: „Wir haben nur noch aufeinander gehockt“

Trennungen tun ohnehin schon weh. Doch die Corona-Krise stellt Betroffene vor besonders große Herausforderungen. Eine Dortmunderin erzählt über ihr Liebesaus während des zweiten Lockdowns.

Dortmund

, 23.02.2022 / Lesedauer: 3 min

Es ist der Freitag, der 08. Januar 2021. Johanna* betritt nach einem langen Arbeitstag ihre Wohnung. Doch etwas ist anders als sonst: Im Flur stehen zwei gepackte Sporttaschen und ein Umzugskarton. Skeptisch legt sie ihren Schlüssel beiseite und läuft in die Küche. Am Essenstisch sitzt ihr Freund und schaut sie ernst an. Wenige Minuten später beendet er die sechs Jahre andauernde Beziehung.

Die Dortmunderin hat nicht mit dem Liebesaus gerechnet

Inzwischen liegt die Trennung gut ein Jahr zurück. Doch Johanna aus Dortmund erinnert sich noch haargenau an diesen Tag. „Er hat mir gesagt, dass seine Gefühle für mich nicht mehr ausreichen – total kühl, ohne Emotionen", erzählt die heute 28-Jährige.

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Trotz seiner harten Worte wollte Johanna seine Entscheidung anfangs nicht wahrhaben: „Ich habe ihn angebettelt, es nochmal zu versuchen.“ Doch er hielt an seinem Beschluss fest. Noch am selben Abend verließ er die gemeinsame Wohnung und zog übergangsweise zurück in sein Elternhaus.

Für Johanna kam die Trennung sehr plötzlich. Zwar haben die beiden sich im Vorfeld häufig gestritten, doch sie ging davon aus, „dass es sich dabei nur um eine schwierige Phase handelt und es wieder bergauf gehen wird". Außerdem habe er ihr zuvor nicht gesagt, dass ihre Partnerschaft gefährdet ist.

„Ich hätte mir gewünscht, dass er früher das Gespräch mit mir sucht. Dann hätten wir unsere Beziehung vielleicht noch retten können", sagt die Dortmunderin.

Johanna gibt Corona-Krise eine große Schuld an der Trennung

Heute steht für Johanna fest: Die Corona-Pandemie hatte eine große Schuld an der Trennung: „Wir haben nur noch aufeinander gehockt.“ Dadurch seien die „Macken“ des jeweils anderen stärker zum Vorschein getreten. „Mir ging seine Dickköpfigkeit irgendwann total auf die Nerven. Und ihm meine Launen, die ich wohl an ihm ausgelassen habe“, sagt die 28-Jährige.

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Seit Beginn der Pandemie haben Johanna und ihr Ex-Freund - wie viele Paare - keine Erlebnisse mehr miteinander geteilt. Auf diese hätten sie zuvor einen hohen Stellenwert gelegt. „Wir waren immer unterwegs – egal ob schwimmen, klettern oder einen Ausflug in den Freizeitpark.“

Mit Corona fielen solche Aktivitäten weg. Stattdessen verbrachten die beiden ihre Zeit vorwiegend in ihren eigenen vier Wänden. „Unser Leben war auf einmal total eintönig. Es ging nur noch um die Arbeit, Corona und den Haushalt", sagt Johanna.

Johanna: „Ich habe tagelang nur geweint“

Die erste Zeit nach der Trennung war für Johanna sehr schmerzhaft. „Für mich ist meine Welt zusammengebrochen. Ich habe tagelang nur geweint und gehofft, dass er es sich doch noch anders überlegt“, erzählt sie. „Und alles hat mich an ihn erinnert: Filme, Songs, sogar die Lampe im Wohnzimmer.“

Johanna hat es als besonders schlimm empfunden, dass sie nicht nur ihren Partner verloren hat, sondern damit auch ihren besten Freund, dem sie blind vertrauen konnte. „Plötzlich ist die Person weg, mit der man über alles reden konnte. Gute oder schlechte Neuigkeiten, er war immer der Erste, der Bescheid wusste“, sagt sie.

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Während dieser schweren Zeit wäre Johanna gerne unter Menschen gewesen, um sich abzulenken. „Ein Abend mit meinen besten Freundinnen hätte mir sicherlich gut getan.“ Doch im zweiten Lockdown fielen alle Möglichkeiten der Ablenkung weg.

Unterstützung durch Telefonate und Spaziergänge

Auch ein spontaner Selbstfindungstrip beim Friseur war aufgrund der damaligen Corona-Maßnahmen verboten. „Alles, was man sonst so nach einer Trennung gemacht hat, war mit Corona nicht vereinbar“, sagt sie.

Dennoch hätten ihre Liebsten sie auf andere Weise unterstützt. So habe sie täglich mit ihren Freundinnen telefoniert und gemeinsam mit ihrer Mutter sei sie häufig spazieren gewesen. „Ich brauchte zwischendurch jemanden zum Quatschen, sonst wäre ich wahrscheinlich an der Trennung kaputt gegangen.“

*Name wurde von der Redaktion geändert

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