Ulrich Redlin war von ganzem Herzen Feuerwehrmann. Freiwillig und hauptberuflich stellte er sein Leben in den Dienst von Löschen, Retten, Bergen und Schützen. Doch Ulrich Redlin nahm auch gerne auf dem Fahrersitz eines Mähdreschers Platz und half den heimischen Landwirten bei der Ernte. Er war ein Typ. Da sind sich alle einig, die „Ulli“ Redlin kannten. Er war in Sachen Feuerwehr ein Fachmann durch und durch, aber auch ein Kumpel, ein Herzensmensch mit Ecken und Kanten – und ein Mann, den jeder jederzeit gerne um Rat fragte.
Seine Liebe zur Feuerwehr entdeckte er ab 1974 zunächst in der Jugendfeuerwehr Kamen. 1976 wechselte er in die Einsatztruppe der Freiwilligen Feuerwehr Kamen. Nach seinem Studium als Maschinenbau-Ingenieur startete er am 1. Juni 1986 eine Bilderbuchkarriere in der Berufsfeuerwehr.
Nach mehreren Jahren in Kaiserslautern wurde er stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr von Schering in Bergkamen. 1990 wechselte er zur Berufsfeuerwehr Dortmund, wo er als Leiter der Abteilung Technik unter anderem Einsatzfahrzeugtypen generierte, die überregional auf hohes Interesse stießen. 2018 übernahm er die Dortmunder Projektstelle des Flüchtlingskoordinators. Am 30. November 2018 wurde er mit dem Dienstgrad des Branddirektors in den Ruhestand verabschiedet.
Bis zuletzt war er jedoch in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. In seiner Heimatstadt Kamen sowieso, aber auch im Krisenstab des Kreises Unna. Ob Großbrände in Bönen oder Holzwickede, Hochwasserlagen in Fröndenberg oder Bergkamen: Ulrich Redlin sorgte als taktischer Einsatzleiter aus dem Hintergrund und vor Ort für die übergreifende Einsatzorganisation. Überregional war er mit der Bezirksabteilung Arnsberg beim Elbe-Hochwasser 2013 oder auch beim Einsatz eines Behandlungsplatzes im Rahmen des G8-Gipfels in Heiligendamm 2007.

Zuletzt gehörte er aufgrund seines Fachwissens und seiner geschätzten Art zum engen Kreis derjenigen, die im Kreis Unna einen professionell aufgestellten Krisenstab als „Kreiseinsatzleitung“ aufbauen sollen.
Doch es war nicht nur seine fachliche Expertise, die Ulrich Redlin zu einem geschätzten Vorbild machte. Es war vor allem seine Art. Er machte keine Unterschiede zwischen Jung und Alt, behandelte Kameradinnen und Kameraden mit Funktion genauso wie diejenigen ohne. Er habe ganzen Generationen vorgelebt, was Feuerwehr ausmache, heißt es: Kameradschaft. Er war ein Ehrenmann – aber auch für die lustigen Sprüche, die er stets auf den Lippen hatte, bekannt.
Als sich die Nachricht seines Todes herumsprach, setzten viele Kameradinnen und Kameraden kreisweit einen Trauerflor auf ihre Profile in den sozialen Medien. Ulrich Redlin wird am Mittwoch, 24. Juli, um 14 Uhr auf dem Friedhof an der Friedhofstraße in Kamen-Mitte beigesetzt.