Transsexuelle Menschen demonstrieren in Dortmund für ihre Rechte
Reinoldikirche
Vor der Reinoldikirche haben am Mittwochabend rund 100 Menschen mit Abstand und Schutzmasken demonstriert. Dahinter steht eine Gruppe, die es in Dortmund erst seit Kurzem gibt.
Die Gruppe „TransAction Dortmund“ hat mit einer Kundgebung vor der Reinoldikirche am Mittwoch (19.5.) auf die Rechte von transsexuellen Menschen aufmerksam gemacht.
Anlass war eine Bundestags-Abstimmung am selben Tag über Änderungen am Transsexuellengesetzes (TSG). Rund 100 Personen nahmen an der circa zweieinhalbstündigen Veranstaltung teil. Die Demonstration verlief laut Polizeisprecherin Kristina Purschke „anmeldekonform und störungsfrei“.
Die Gruppe „TransAction Dortmund“ hat sich laut Payton Gall, laut Eigenbezeichnung „Sprecher*in“ der Gruppe, gegründet, um auf eine Änderung des Gesetzes hinzuwirken.
Demonstration gegen Gesetz, das die Selbstbestimmung einschränkt
Das 1980 verabschiedete Gesetz regelt Vornamens- und Personenstandsänderungen von Trans-Personen. Mehrere Passagen wurden als verfassungswidrig eingestuft und außer Kraft gesetzt.
Payton Gall sagt: „Betroffene Personen müssen über Jahre hinweg einen langen und würdelosen bürokratischen Weg gehen. Viele Identitäten werden gar nicht erst erwähnt oder respektiert.“
Grüne und FDP wollten ein Selbstbestimmungsgesetz auf den Weg bringen, das die Lage verbessern soll. Die Entwürfe fanden am Mittwochabend aber keine Mehrheit im Bundestag.
„Für Trans-Menschen bedeutet das unter anderem, dass sie sich weiterhin jahrelang durch Gutachten und Gerichtsverfahren schlagen müssen, und dass nichtbinäre Personen weiterhin nicht gesetzlich anerkannt werden“, sagt Payton Gall.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
