Polizei setzte Taser ein
Toter nach Polizeieinsatz in Dortmund: Mann soll „wie im Wahn“ gewesen sein
Ein Mann ist nach einem Polizeieinsatz in Dortmund gestorben. Gegen den 44-Jährigen war ein Elektro-Taser eingesetzt worden. Doch führte das zu seinem Tod? Die Obduktion lässt daran Zweifel aufkommen.
Nach einem Polizeieinsatz im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld am frühen Mittwochmorgen (19.10.) ist ein 44-jähriger Dortmunder gestorben. Einsatzkräfte hatten gegen den Mann einen Elektro-Taser eingesetzt, nachdem dieser die Polizisten angegriffen hatte.
44-Jähriger stirbt nach Taser-Einsatz
Die Polizei Dortmund wurde gegen 4.40 Uhr wegen eines randalierenden Mannes alarmiert. Der Mann, so teilt es die ermittelnde Polizeibehörde Recklinghausen mit, sei schreiend umhergelaufen und habe gegen Autos geschlagen. Ein Zeuge habe den Mann laut der Dortmunder Staatsanwaltschaft als „wie im Wahn“ beschrieben.
Nach Eintreffen der vier Einsatzkräfte soll der Mann auch auf den Polizeiwagen eingeschlagen haben. Zunächst habe der Mann versucht, über die verschlossene Beifahrertür in das Einsatzfahrzeug einzudringen, so die Polizei Recklinghausen. Anschließend habe er sich zur Fahrerseite begeben, habe dem dort ausgestiegenen Beamten gegen den Kopf geschlagen und sich so Zugang zum Fahrzeug verschaffen können.
Daraufhin sei von einem Polizisten ein Elektro-Taser eingesetzt worden. Unmittelbar danach sei der Mann noch ansprechbar gewesen und sei gefesselt worden, so die Dortmunder Staatsanwaltschaft. Kurz darauf habe der 44-Jährige jedoch reanimiert werden müssen.
Body-Cams sollen ausgewertet werden
Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sei dies von Polizeibeamten übernommen worden. Nachdem der Mann in ein Krankenhaus gebracht worden war, sei schließlich um 6.18 Uhr sein Tod festgestellt worden, so die Polizei Recklinghausen.
Ein Beamter der Polizei Dortmund wurde von dem 44-Jährigen verletzt. Die Body-Cams der eingesetzten Polizeibeamten und die Kameras aus den Streifenwagen seien sichergestellt worden und sollen ausgewertet werden.
Mann war schwer herzkrank und Stand unter Alkoholeinfluss
Am Nachmittag hat die Polizei Recklinghausen das Ergebnis der Obduktion des Mannes mitgeteilt. Demnach sei er schwer am Herzen erkrankt gewesen. Außerdem seien Anhaltspunkte dafür gefunden worden, dass der Mann erheblich alkoholisiert gewesen sei. Ein toxikologisches Gutachten soll klären, ob der 44-Jährige auch unter dem Einfluss anderer Drogen stand.
Ob die Wirkung des Elektro-Tasers den Tod des Mannes verursacht hat, habe durch die Obduktion nicht sicher nachgewiesen werden können. Dies könnte auch sehr schwierig werden, so die Staatsanwaltschaft Dortmund.
Der 44-Jährige sei zuletzt ohne festen Wohnsitz gewesen. Wegen einer psychischen Erkrankung und vorherigen Drogenkonsums habe er zudem einen Betreuer gehabt.
Erst im August wurde der 16-jährige Mouhamed D. bei einem Polizeieinsatz in Dortmund erschossen. Bei dem aktuellen Vorfall wurde laut der Dortmunder Staatsanwaltschaft keine Schusswaffe eingesetzt.
Mehrere Videos zu dem Vorfall gibt es unter rn.de/dortmund
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