Toter bei Wohnungsbrand in Dortmund „Nachbarn hörten die Rauchmelder“, sagt der Hausmeister

Toter bei Wohnungsbrand in Eving: „Nachbarn hörten die Rauchmelder“
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Die Frau, die die Tür zu ihrer Erdgeschosswohnung öffnet, möchte nicht sprechen. Sie wirkt betroffen und bittet um Verständnis. „Ich habe schon mit der Polizei geredet“, sagt sie zu unserem Reporter. Und dass die Seelsorger das Gebäude gerade erst verlassen hätten. Es ist etwa 12 Uhr an diesem zweiten Weihnachtstag.

Drei Stunden zuvor war die Feuerwehr zu dem Mehrfamilienhaus an der Evinger Straße auf Höhe Amtsstraße gerufen worden. In einer Wohnung im zweiten Obergeschoss war ein Feuer ausgebrochen. Schnell war den Einsatzkräften klar, dass sich noch ein Mann in der Wohnung befand.

Diesen habe man zügig gefunden, teilte die Feuerwehr mit. Allerdings sei er nicht mehr bei Bewusstsein gewesen. Die Einsatzkräfte transportierten ihn aus der Wohnung und leiteten die Reanimation ein. Auch alle anderen Bewohner der betroffenen Hälfte des Doppelhauses mussten das Gebäude verlassen, wie die Feuerwehr bestätigte.

Die Reanimationsversuche blieben erfolglos. Der Bewohner ist tot. Die Feuerwehr teilte mit, dass die Wohnung stark verraucht gewesen sei, aber der Brand schnell gelöscht werden konnte. Mobiliar sei in Brand geraten.

Die Leitstelle der Dortmunder Polizei teilte auf Nachfrage mit, dass es derzeit keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung gebe. Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten gleichwohl an. Angaben zum Alter des Verstorbenen machte die Leitstelle nicht. Auch zur Todesursache gebe es noch keine Informationen, hieß es.

Feuerwehr und Polizei rückten wegen des Wohnungsbrandes an der Evinger Straße an. Diese musste für die Dauer des Einsatzes gesperrt werden.
Feuerwehr und Polizei rückten wegen des Wohnungsbrandes an der Evinger Straße an. Diese musste für die Dauer des Einsatzes gesperrt werden. © news4 Video-Line

Am Mittag ist von außen zu sehen, dass ein Fenster zum Durchlüften der Wohnung offensteht. Da ist die Feuerwehr schon längst wieder abgerückt.

Thorsten Suthoff lebt in der anderen Hälfte des Doppelhauses. Er sagt, er sei mit den Hausmeisteraufgaben in dem Gebäude betraut. Der Verstorbene sei ein langjähriger Mieter.

War es ein Kabelbrand?

Der 45-Jährige sagt, er kenne sich gut mit dem Gebäude aus. Früher habe es dort häufiger mal einen Fehlalarm gegeben. Die Feuerwehr sei mit einem großen Aufgebot angerückt und habe sofort gehandelt, als klar gewesen sei, dass die Lage ernst war. Die Straße sei länger gesperrt gewesen.

Thorsten Suthoff äußert die Vermutung, dass ein Kabelbrand das Feuer in der Wohnung ausgelöst haben könnte. „Die Nachbarn hörten die Rauchmelder“, sagt Suthoff. Zudem hätten sie im Hausflur Brandgeruch festgestellt. Daraufhin hätten sie die Feuerwehr gerufen.

Die Reanimationsversuche der Rettungskräfte hätten etwa eine halbe Stunde angedauert, sagt Suthoff. Der Verstorbene habe seit mehr als zehn Jahren in der Wohnung gelebt. Er sei Anfang bis Mitte 40.

Der Eigentümer und Vermieter des Hauses sagt auf Nachfrage, dass die Wohnung unbewohnbar sei. Über das Ausmaß des Schadens kann er am Nachmittag noch nichts sagen. Der Schock über den tödlichen Brand am Weihnachtsfeiertag sei groß.

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