Das alte Wasserschloss Haus Wenge in Lanstrop hat durchaus auch Fans in anderen Teilen der Stadt. Einer von ihnen ist der sportpolitische Sprecher in der SPD-Ratsfraktion, Torsten Heymann (54).
Er wohnt in Groppenbruch und sein Wahlbezirk liegt im Stadtbezirk Mengede. Aber er habe seine Kindheit in Lanstrop verbracht, und deshalb liege ihm gerade dieser Stadtteil sehr am Herzen, sagt er. Im Haus Wenge selbst habe er schon gespielt, als es noch von Bauernfamilien bewohnt wurde.
Heymann war es auch, der den letztlich erfolgreichen Antrag in den Finanzausschuss und damit auch in den Rat eingebracht hat, das Haus Wenge zu kaufen. Wie berichtet, befindet es sich immer noch im Besitz von Prof. Thomas Drisch, der in der Schweiz lebt. „Aber es macht doch keinen Sinn“, sagt Heymann, „dass die Stadt Dortmund zwar sämtliche Unterhaltskosten für das Haus aufbringen muss, es ihr aber dann nicht gehört.“
Die Stadt habe ein Vorkaufsrecht für das uralte Gemäuer, und der Netto-Preis sei nun auf 828.000 Euro festgesetzt worden. Hinzu kommen 10 Prozent Kaufnebenkosten.
Dortmund habe so wenige historische Bauwerke, sagt Heymann, dass man die, die noch vorhanden seien, auf jeden Fall erhalten und nutzen müsse. Um die Gesellschaft zusammenzuhalten, halte er es für enorm wichtig, dass es solche Zentren in den Stadtteilen gebe, in denen die Menschen sich treffen - bei Vorträgen, Versammlungen, Gruppenzusammenkünften, Konzerten, Ausstellungen und vielem mehr.
Heymann: „Das muss ein Ort werden, an dem Menschen auch ohne Vereinszugehörigkeit zusammenkommen können.“ Auch in Mengede gebe es mit dem Heimathaus ein solches Zentrum, das hervorragend funktioniere.
Wichtig sei allerdings, dass die erlaubte Zahl an Menschen, die gleichzeitig das Haus betreten dürfen, von derzeit 40 auf 100 hochgesetzt werde. Anders mache die Organisation von Veranstaltungen keinen Sinn. Das werde nun baurechtlich geprüft.

Wie schon Scharnhorsts Bezirksbürgermeister Werner Gollnick (CDU) lobt auch Torsten Heymann ausdrücklich den Haus Wenge e.V., der ein breites Nutzungskonzept erarbeitet hat. Er habe die handelnden Personen bei einem früheren Kamin-Gespräch kennengelernt.
Zu den Planungen gehören auch Trauungen, VHS-Kurse, Bürgersprechstunden und vieles mehr. Er sei sicher, dass das Anklang in der Bevölkerung finden werde. Wie sehr sich die Lanstroper für diesen Ort interessieren, habe sich ja bereits bei einigen Open-Air-Veranstaltungen im benachbarten Wenge-Park gezeigt.
Um alle geplanten Aktivitäten zu ermöglichen, seien allerdings Baumaßnahmen zur Anpassung des Raumkonzeptes einschließlich Grundrissänderungen erforderlich.
Finanzspritze für Haus Wenge: Aber Stadt stellt Bedingungen für Ankauf des Wasserschlosses
Beschriftung von Pflanzen im Wenge-Park : Das Grünflächenamt hält das für keine gute Idee
Spielplätze in Lanstrop: Jetzt soll es mehr Spielmöglichkeiten für Kleine geben