Im Todesrad sprangen die "Gerlings" aus Kolumbien durch das Zirkuszelt. © Schaper

Zirkusshow

Todesrad und Luftspirale: Über 1100 Zuschauer bei Flic-Flac-Premiere in Dortmund

Laut, bunt und an manchen Stellen lebensmüde: Der Zirkus Flic Flac hat am Montag Premiere gefeiert mit seiner X-Mas-Show in Dortmund. Über 1100 Zuschauer waren im Zelt.

Dortmund

, 21.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Mal brüllend laut, dann berührend und in den Umbaupausen einfach nur noch komisch. Der Zirkus Flic Flac feierte am Montag (20.12.) Premiere mit seiner zehnten X-Mas-Show in Dortmund. Einer Show, genau so, wie man eine Flic-Flac-Show erwartet – nur etwas bewegender.

Gut 1100 Zuschauer saßen im schwarzgelben Zelt, mehr waren coronabedingt nicht erlaubt, es war also ausverkauft. Knapp 300 Stühle blieben frei, leer sah es dadurch aber nicht aus. Es galt 2G und Maskenpflicht während der gesamten Zeit. Nur wer Popcorn naschen, Brezel essen oder Cola trinken wollte, durfte die Maske kurz absetzen.

Gut 1100 Zuschauer saßen im Zirkuszelt. Es galt Maskenpflicht und 2G. © Schaper

Als die Show begann, war es kaum noch möglich, sich Gedanken über Corona zu machen. Jetzt war – für gut zwei Stunden – einfach mal nur Zirkus. Moderner Zirkus. Es begann das, was es zwischen all den Pandemie-Wellen so lange nicht mehr gegeben hatte: ein buntes, lautes, ein krawalliges Fest der Artistik.

28 Künstler aus neun Ländern

„Ihr glaubt nicht, wie sehr sich alle im Backstage freuen, hier für euch auftreten zu dürfen“, war eine der ersten Ansagen des Tages. 28 Künstler standen im Laufe des Abends in der Manage; Künstlerinnen und Künstler aus neun verschiedenen Ländern dieser Welt.

Nach einem kurzen Tanz-Opening begann eine Gruppe japanischer Artisten mit einer Rope-Skipping-Nummer. Einer Rope-Skipping-Nummer, die wirklich gar nichts mehr von Seilchen-Springen hatte. Sie war schnell, sie war artistisch, sie war modern. Und sie hatte natürlich, ganz nach Flic-Flac-Manier, krachend laute Musik und eine Lichtershow im Hintergrund.

Immer wieder über den Abend gab es diese brutal lauten, schnellen, modernen Nummern. Etwa auch bei den kolumbianischen Artisten, den „Gerlings“, die mit verbundenen Augen auf dem Todesrad herumhüpften und später in drei Etagen übereinander auf dem Hochseil tanzten. Oder bei den drei brasilianischen „X-treme-Brothers“ mit akrobatischen Hebefiguren.

Heiße Zaubershow

Und ebenso bei Zauberer Vincent Vignaud aus Frankreich, dessen Show nicht nur wegen seiner drei knapp bekleideten Assistentinnen, sondern auch wegen seiner Fackeln, die er in einer Nummer durch eben diese hindurchschob, im wahrsten Sinne des Wortes heiß war.

Doch dann gab es eben auch immer wieder ruhigere Stellen, häufig Solo-Nummern, häufig in der Luft. Veronika Horoshkova aus Russland am Air-Pole wäre da ein Beispiel. Oder Arata Urawa aus Japan, der bis zu drei Diabolos in die Höhe schleuderte.

Auch ruhigere Nummern waren Teil des neuen Programms – wie die der slowenischen Artistin Tjaša Dobravec an der Luftspirale. © Schaper

Und ganz besonders: Tjaša Dobravec aus Slowenien, 2020 noch vor Dieter Bohlen beim Supertalent aufgetreten, jetzt bei Flic Flac wieder aufgewacht. Mit einem Schlaflied als Begleitung, einem Schlafgewand als Kostüm und einer Spirale in der Luft als Requisit. Einfach verträumt.

Immer noch Flic Flac

Doch bevor das jetzt falsch verstanden wird: Von Anfang bis Ende ruhig war keine der Nummern. Es war schließlich immer noch Flic Flac. Selbst die berührendsten, ruhigsten Nummern haben da krawallige Stellen.

Und es gab es natürlich auch noch Nummern irgendwo zwischen ruhig und Rabatz: etwa die von Jongleur Pavel Yeusiukevich aus Weißrussland. Oder die vom französischen Duo „Exit-15“ am Fangstuhl, einer Art festinstalliertem Trapez.

Clown Archie Trapp war ein Multitalent. Und er bewies: Ein guter Clown braucht keine rote Nase. © Schaper

Und dann war da noch – und den dürfen wir jetzt auf gar keinen Fall unerwähnt lassen: Clown Archie Trapp. Stand-up-Comedian, Jongleur, Ballonkünstler Archie Trapp, wie man ihn ebenso gut nennen könnte. Zauberer, Fackel-Jongleur, Leiterakrobat. Umbau-Ablenker, Zuschauerliebling.

Zusammengefasst: Es war eine Show – eben ganz Flic Flac. Nur ein bisschen kontrastreicher. Na ja, und ohne Motorräder.

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