Von der ersten Stunde dabei: Seit 1996 sammelt Tobias Neuhoff schon die Pokémon-Spielkarten. Inzwischen hat er eine große Sammlung. Er ist überrascht von den Werten, die die Karten mittlerweile haben.
Der emotionale Wert
Bis in die frühen 2000er-Jahre sammelte er leidenschaftlich die Karten. Seither habe er sich keine Karte mehr gekauft. Der Grund? Neuhoff hatte nicht die Absicht, die Karten zu sammeln, um damit eine Wertsammlung zu haben. Er habe die Karten nur nicht weggeschmissen, weil er in seiner Jugend rund 600 Mark für die Karten ausgegeben habe und den Wert nicht in den Müll werfen wollte. Dass die Karten einmal einen höheren Wert als den Einkaufspreis haben werden, habe er nicht geahnt. Es ist ein Stück meiner Kindheit: „Den emotionalen Wert kann man nicht beschreiben". Manche Karten sind sogar so wertvoll, dass wegen ihnen Straftaten begangen werden, wie zuletzt in Dortmund. Bei einer Karte ist er selbst überrascht. Ihr Verkaufswert im Internet beginnt bei 160 Euro.
Auf die Idee habe ihn sein Bruder gebracht. Dieser habe ihn mit in ein Spielwarengeschäft genommen und hat dort sein erstes Starter-Kit gekauft für rund 29 Mark. Seine Sammlung umfasst mittlerweile über 230 Karten. Die Faszination begann mit dem Beginn der Anime-Serie Pokémon und dem dazugehörigen Gameboy-Spiel.
Seine wertvollste Karte
Im Video spricht der Sammler über seine teuerste Karte. Auf einer Internetseite hat er nachgeguckt, für wie viel Geld diese gehandelt werde: Er ist überrascht.
Pokémonkarten-Liga
Vor etwa 20 Jahren ging Neuhoff auch zu Pokémon-Karten-Turnieren. Dort spielten Fans des Kartenspiels gegeneinander und konnten Preise gewinnen. Dort tauschten die Spieler auch Karten. Der 33-Jährige sei dadurch in den Besitz einer japanischen Karte gekommen. Das sei Ende der 90er-Jahre sehr besonders gewesen. „Heute ist das anders, durch das Internet.“
Warum die Spielkarten sich so stark im Wert unterscheiden, wisse er nicht: „Da bin ich überfragt“. Er schätzt, dass das Alter und die Generation ein wichtiger Faktor sei. Sicher sei er sich, dass es nach der Seltenheit der Karten gehe, wie auch bei anderen Sammler-Stücken. Dinge, die selten sind, werden wertvoller, so der 33-Jährige.
Ein Spiel-Set umfasse 40 Karten, wie er erzählt. Auch heute gebe es noch neue Pokémon-Karten auf dem Markt. Diese sogenannten „Booster“-Karten enthalten etwa fünf Karten und kosten 5 Euro. Diese seien nicht wertvoll, da sie das Alter noch nicht haben. Vergleichend zeigte er eine Pokémon-Karte, die er wenige Stunden vorher bei McDonalds geschenkt bekommen habe. Diese Karte werde im Internet für nur zwei Cent verkauft.

Zeiten ändern sich
Mittlerweile hängt der Stadtbahnfahrer weniger an den Karten und gibt zu, dass er die Summe heutzutage nicht nochmal dafür ausgeben würde. Wegwerfen würde er sie nicht, aber ab einer bestimmten Summe würde er sie verkaufen. „Wenn jemandem eine Karte gefalle und einen passenden Kaufpreis anbiete, gebe ich die Karte ab." Er mache nichts mehr mit der Sammlung. „Ich spiele damit nicht. Sie sind einfach da." Bei einigen Karten sei die Verkaufs-Schmerzgrenze schon bei 5 Euro.
Zwischendurch habe er sogar fast vergessen, dass er die Karten hat, bis seine Mutter ihm diese nach dem Auszug hinter herbrachte. Das sei der Moment gewesen, als seine Freundin von dem Hobby ihres langjährigen Freundes erfuhr. „Ich habe damit nichts zu tun“, kommentiert sie die Kartensammlung.

Durch das Spiel Pokémon-Go (2016) und die neu erscheinenden Spiele für die Nintendo-Switch habe Pokémon eine neue Berühmtheit erlangt. Das führe wieder zu „massiv“ steigenden Preisen. Neuhoff weiß aber auch, dass nicht alle Karten aus seiner Sammlung einen hohen Wert haben. „Pokémon war einfach ein Ding meiner Generation.“ Das habe sie verbunden.
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