Millionen-Geschäft Rekener handelt mit Pokémon-, Magic- und Yu-Gi-Oh-Karten

Von Stephan Werschkull
Millionen-Geschäft: Rekener Unternehmen handelt mit Pokémon-, Magic- und Yu-Gi-Oh-Karten
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Das Unternehmen Trader handelt mit Sammel- und Spielkarten von vier Marken, darunter Magic und Yu-Gi-Oh. Um die zehn Millionen Euro betrage der Umsatz der vergangenen zwei Jahre, rechnet Geschäftsführer Jakubassa vor.

Dabei habe die Coronavirus-Pandemie den Markt für Magic-Karten verändert. „Früher haben wir große Events veranstaltet, bei denen viele Besucher mit ihren Karten gegeneinander gespielt haben“, berichtet Jakubassa, der seit Studienzeiten mit den Karten handelt. Solch große Turniere seien mit der Pandemie nicht mehr möglich gewesen. „Wir haben dann mehr auf Online und später auf kleinere Veranstaltungen gesetzt.“

Zwei Videos pro Tag produziert das Unternehmen mittlerweile. Von der Anleitung für Einsteiger in die Spielwelten bis hin zu Formaten für Experten ist alles dabei. „Wir kündigen Produkte an, zeigen das Auspacken und spielen dann auch damit“, schildert der Rekener den Ablauf. Bei den Produktionen in den professionellen Studios ist auch sein Sohn mit dabei. „Es ist eine Generationenangelegenheit“, meint der Geschäftsführer. Ebenfalls in vielen Videos zu sehen ist Patrick Molina. Er ist zertifizierter Schiedsrichter für die Spiele und beantwortet in Videos Regelfragen.

Doch auch im Laden vor Ort ist der gebürtige Bielefelder aktiv. Etwa bei den Events, die regelmäßig stattfinden. Bis zu 32 Spieler duellieren sich dann in den Kartenspielen. Vergleichbar mit Skat-Turnieren, nur mit anderen Karten, so werden die Events beschrieben, die auch Leute aus großer Entfernung nach Reken locken.

Familie reist für Wochenende an

„Es gibt eine Familie, die kommt für zwei Tage nach Reken, spielt freitags und samstags ein Turnier und fährt dann zurück“, berichtet Jakubassa.

Die Spielwelten seien zwar ein spezielles Interessengebiet, in Jakubassas Worten „Nerdkultur“, doch das lockere sich auf. „Heute kann man auch mit über 40 Jahren noch einen Marvel-Pulli tragen und Brettspiele gut finden“, sagt Michael Jakubassa. Vor zehn Jahren sei man dafür noch ausgelacht worden. Diese Entwicklung komme dem Unternehmen ebenso zugute wie das wachsende Portfolio der Hersteller.

Dabei seien die für ein Spiel benötigten Karten nicht teuer. „Klar, es gibt auch limitierte Karten mit Sammlerwert“, bestätigt der Geschäftsführer – das derzeit teuerste Exemplar zum Verkauf bei der Firma kostet 40.000 Euro.

In der Zukunft wolle man mehr Neuspieler für die Spiele gewinnen, sagt Jakubassa. So gibt es tageweise das Angebot für Einsteiger, die Spiele zu erlernen. „Dienstags ist Yu-Gi-Oh dran, freitags Magic und samstags Pokémon“, erklärt der Geschäftsführer. Mit dem Jugendhaus in Heiden bestehe bereits eine Kooperation. Wenn es nach Jakubassa geht, soll das nicht die letzte Zusammenarbeit dieser Art sein.