Telekom baut am Graffweg für ein superschnelles Internet

© Uwe Brodersen

Telekom baut am Graffweg für ein superschnelles Internet

rnBauarbeiten in Brackel

Über die unscheinbaren Baugruben nahe des S-Bahnhofs Brackel werden keine Strom- oder Wasserleitungen verlegt. Hier wird die Grundlage für die digitale Zukunft gelegt. Der Zeitplan steht.

Brackel

, 13.08.2019, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Graffweg kurz vor der Kurve zur Westfälischen Straße befinden sich fünf bis sechs Baugruben. Die Baustelle nahe dem S-Bahnhof Brackel hat die Deutsche Telekom in Auftrag gegeben. Das Unternehmen lässt dort Glasfaserkabel verlegen. „Es handelt sich hierbei um den Nahbereichsausbau“, erklärt Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney auf Anfrage dieser Redaktion. „Hier werden die vorhandenen Kabelverzweiger im Umkreis von 550 Metern um die Vermittlungsstelle mit Glasfaser angebunden und zu Multifunktionsgehäusen umgebaut.“

Glasfasernetz ermöglicht die Übertragung größerer Datenmengen

Bei diesem Glasfaserausbau für ein schnelleres Internet bilde die Modernisierung der Nahbereiche einen wichtigen Baustein, heißt es in einem Blog, also auf einer Journal-Seite der Telekom im Internet. Bis Anfang 2020 würden alle der insgesamt 7600 Nahbereiche modernisiert. Dabei verbaue man mehr als 30.000 neue Multi-Service Access Nodes (MSANs), das sind Netzwerkknoten im Zugangsbereich eines All-IP-Netzwerkes. Das Internet Protocol (IP) ist ein Netzwerkprotokoll und stellt die Grundlage des Internets dar.

Die Baugruben zum Glasfaserausbau befinden sich in der Nähe des S-Bahnhofs Brackel.

Die Baugruben zum Glasfaserausbau befinden sich in der Nähe des S-Bahnhofs Brackel. © Uwe Brodersen

Deutschlandweit würden mehr als 5700 Kilometer Glasfaser verlegt. Rund sechs Millionen Haushalte sollen laut Telekom vom Ausbau profitieren. In Brackel sind es nach Angaben McKinneys rund 1100 Haushalte. Mittels Glasfaser als Lichtwellenleiter lassen sich mehr Informationen in der gleichen Zeit übertragen als auf elektrischem Wege.

Der Nahbereich umfasse eine Betriebsstelle, die Kabelverzweiger und die Kundenanschlüsse. Daneben gebe es A0-Anschlüsse. Das seien Kundenanschlüsse, die direkt mit der Betriebsstelle verbunden seien, also ohne Kabelverzweiger. Außerhalb der Nahbereiche sei die Versorgung mit Glasfaser schon sehr weit fortgeschritten. Doch erst mit der Freigabe der Bundesnetzagentur sei es nun möglich, auch innerhalb der Nahbereiche die Glasfaser-Technik einzubauen.

Im Bereich der Baustelle am Graffweg und in der Kurve zur Westfälischen Straße sollten Autofahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren.

Im Bereich der Baustelle am Graffweg und in der Kurve zur Westfälischen Straße sollten Autofahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren. © Uwe Brodersen

Durch die direkte Glasfaserverbindung zwischen den Netzwerkknoten (MSAN), der Betriebsstelle und dem nächsthöheren Netzelement, dem Broadband Network Gateway (BNG), könnten die Kunden von höheren Bandbreiten profitieren. Dank des BNG sei nun ein „Plug-and-Play“, ein Einstecken und Abspielen der Endgeräte möglich, und neue Produkte könnten schneller zur Verfügung gestellt werden.

Nach dem Kabelzug werden die Baugruben wieder verschlossen

Die Baugruben am Graffweg seien Ziehgruben, erläutert Georg-Stephen McKinney. Das seien Stellen, an denen die Rohranlagen unterbrochen seien. Es werde noch eine weitere Ziehgrube benötigt, und dann werde das Glasfaserkabel eingezogen. Nach dem Kabelzug würden die Gruben wieder verschlossen. Die Baumaßnahme in Brackel laufe seit Juni und werde voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein.