Eine groß angelegte Evakuierungsaktion bereitet die Stadt Dortmund für den 6. April vor. Gleich an fünf Stellen in der südlichen Innenstadt gab es Verdacht auf Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.
Inzwischen sind es zwei Stellen weniger. Die mittlerweile untersuchten Verdachtspunkte an der Friedenstraße/Markgrafenstraße und
Karl-Marx-Straße/Westfalendamm (B1) haben sich nach Mitteilung der Stadt nicht bestätigt. Das bedeutet: Am Einsatztag müssen rund 2.800 Anwohner weniger als zunächst angenommen ihre Wohnungen verlassen. Auch das „Seniorenhaus Gartenstadt“ muss nicht evakuiert werden.

Es bleibt damit bei drei Verdachtspunkten, bei denen im Erdreich festgestellte Anomalien Blindgänger vermuten lassen. Das sind die Märkische Straße/Wenkerstraße, eine Stelle am Kaiserhain-Teich am Westfalenpark nahe der B1 und der Parkplatz an der Friedrich-Uhde-Straße, ebenfalls nahe der Märkischen Straße.
Und es könnte eine neue, dann vierte Stelle dazu kommen: Auch am Fuße des Florianturms im Westfalenpark wurde ein weiterer Blindgänger-Verdachtspunkt ausgemacht. „Sollte sich dieser bestätigen, müsste der Westfalenpark am 6. April geschlossen bleiben“, teilt die Stadt Dortmund mit.
Alle Punkte sollen am 6. April, einem Sonntag, weiter untersucht und mögliche Blindgänger, die entdeckt werden, sofort entschärft werden. Dazu wird ein Gebiet entlang der Märkischen Straße zwischen Ernst-Mehlich-Straße und Tewaagstraße an diesem Tag evakuiert.
„Bei vier Bomben im Boden wären rund 8.850 Menschen von der Evakuierung betroffen“, teilt die Stadt Dortmund zum aktuellen Stand mit. Darunter sind 450 Bewohner der Seniorenwohnheime „Wohnstift auf der Kronenburg“ und „Pflegezentrum am Westfalentor“, außerdem das rund um die Uhr besetzt Callcenter der Kassenärztlichen Vereinigung.
Die Evakuierung beginnt am Sonntagmorgen um 8 Uhr – ab diesem Zeitpunkt müssen alle, die im aktualisierten Evakuierungsradius wohnen, ihre Wohnungen verlassen haben.
Märkische Straße lange gesperrt
Weitreichende Auswirkungen hat die Blindgängersuche auch auf den Straßenverkehr. Zumindest zeitweise muss am 6. April die B1 in Höhe Westfalenpark gesperrt werden.
Die Märkische Straße ist bereits ab kommenden Montag (24.3.) in Höhe Wohnstift Auf der Kronenburg in Fahrtrichtung Innenstadt voll gesperrt. Schon ab Kreuzung Ophoff, also der Abfahrt von der B1, ist eine Zufahrt dann nicht mehr möglich – und das für voraussichtlich drei Wochen.
Zunächst muss wegen des vermuteten Blindgängers der Boden in diesem Bereich großflächig aufgegraben werden. Nach der Entschärfung schließt sich dann die lange geplante Sanierung der Fahrbahndecke der Märkischen Straße im Abschnitt B1 bis Ernst-Mehlich-Straße an. Geplant ist, die Fahrtrichtung Innenstadt nach Abschluss aller Arbeiten am 14. April, 5 Uhr, wieder freizugeben, teilt die Stadt mit.
Freier Eintritt in den Zoo
Für die von der Evakuierung betroffenen Anwohner, die nicht bei Verwandten oder Bekannten unterkommen können, richtet die Stadt eine Evakuierungsstelle im Goethe-Gymnasium an der Stettiner Straße 12 in Hörde ein, die am 6. April ab 8 Uhr geöffnet hat.
Aber es gibt auch ein Alternativprogramm: Betroffene Anwohner können bei Vorlage des Personalausweises an diesem Tag kostenlos den Zoo besuchen. Empfohlen wird auch ein Ausflug zum „Hörder Frühling“ mit zahlreichen Attraktionen, Karussells, Ständen und verkaufsoffenem Sonntag in Hörde.