Fast kreisrund ist es, das tiefe Loch, das sich im Garten des Hauses der Familie Kraft aufgetan hat. Plötzlich sackte hier die Erde ab. Bis zu 2,60 Meter tief hat sich der Boden gesenkt. Ein paar Leitungen, die Wasser und Strom ins Gartenhaus bringen, hängen noch darüber. Die Erde öffnete sich auch etwa 50 Meter weiter in südöstlicher Richtung. Auch hier gab der Boden mit einem Mal nach. Ein Auto stand schräg im Tagesbruch. Es musste herausgezogen werden.
All dies geschah innerhalb von zwei Tagen. In dicht besiedeltem Gebiet. Die Straße Drei Schepps ist eine ruhige Wohnstraße mit überwiegend Einfamilienhäusern. Plötzlich herrscht hier ein ungutes Gefühl. Fachleute, die sofort vor Ort waren, untersuchten die Tagesbrüche und konnten anhand einer alten Karte den Grund für die tiefen Löcher feststellen. Unter der Siedlung verläuft ein altes Flöz der ehemaligen Zeche Wiendahlsbank.

Doch warum die Erde hier so plötzlich nachgegeben hat und welche Schäden noch folgen könnten, konnte bisher niemand sagen. Nachfolger der Zeche Wiendahlsbank ist das Energieunternehmen Eon. Und das handelt schnell. Mit der Verfüllung der entstandenen Tagesbrüche wurde zunächst eine Firma beauftragt. Noch am Montag (12.2.) rollten die Lastwagen mit dem Kies an.
Bezirksregierung Arnsberg
Am Freitag (10.2.) entdeckte Thomas Kraft den Krater in seinem Garten. Direkt neben dem Gartenhaus. Nur wenige Meter weiter, ebenfalls auf dem Rasen, ist eine weitere „Delle“ sichtbar. „Hier ist der Boden noch nicht nachgegeben“, sagt Kraft, der die „Löcher“ bei der Bezirksregierung in Arnsberg gemeldet hat.
Ein Mitarbeiter der Behörde war auch schnell vor Ort und konnte seinen Augen kaum trauen. „So etwas habe er noch nie gesehen“, sagt Kraft. Er wohnt seit 23 Jahren hier. Bislang habe es noch keine Vorfälle dieser Art gegeben. In den 60er Jahren sei einmal etwas passiert. „Wir wussten ja, dass hier früher Bergbau betrieben wurde“, sagt der Persebecker.

Aber dass 100 Jahre nach der Schließung der Zeche plötzlich Tagesbrüche auftreten, „ist schon ein mulmiges Gefühl“, sagt Kraft. Man wisse ja nicht, was als nächstes passiert. Wahrscheinlich, so der Persebecker, werde es schon bald Probebohrungen geben. Jetzt hoffen alle an der Straße Drei Schepps, dass sich nicht noch mehr Löcher auftun. Denn direkt über dem alten Flöz, das auch unter der Straße verläuft, stehen Wohnhäuser.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. Februar 2024.