Schwere Vorwürfe gegen drei Männer (33, 42, 48 Jahre) aus Dortmund und Oer-Erkenschwick: Das Trio soll mit totalgefälschten Arbeitsbescheinigungen im großen Stil den Bezug illegaler Sozialleistungen ermöglicht haben. Zusätzlich geht es im Prozess am Bochumer Landgericht um Drogen- und Potenzmittelhandel.
Laut Anklage entwickelte die Bande in der Zeit von Januar 2021 bis November 2022 ein perfides „System der Täuschung“. Der 33-jährige Hauptangeklagte aus Dortmund soll der Chef gewesen, zum Schein als Betreiber von Baufirmen aufgetreten sein und in mindestens 37 Fällen falsche Arbeitsbescheinigungen (als Bauhelfer oder Reinigungskraft) an osteuropäische Landsleute ausgegeben haben. Diese sollen damit anschließend zu Unrecht Sozialleistungen und Kindergeld bezogen haben.
274.000 Euro Schaden
Die zwei mitangeklagten Oer-Erkenschwicker sollen „Dokumentenfälscher“ gewesen sein. Der Schaden durch zu Unrecht ausgezahlte Sozialleistungen beläuft sich laut Anklage auf rund 274.000 Euro.
Darüber hinaus sollen die Angeklagten auch für Scheinarbeitnehmer Altersvorsorgeverträge abgeschlossen und damit eine Versicherungsprovision in Höhe von 23.000 Euro kassiert haben.
Der Hauptangeklagte soll zudem illegal Potenzmittel (5000 Pillen) vertrieben, außerdem versucht haben, einen 20-Kilo-Marihuana-Deal abzuwickeln. Urteil: 16. Mai.
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