„Tretet ein, das Brot wird lecker sein“ steht in schwarzen Lettern über dem Eingang der kleinen Holzofenbäckerei „Müller‘s Backes“. Hier, Am Klusenberg in Dortmund-Syburg, arbeitet Inhaber Andreas Krupa beinahe wie vor 150 Jahren. Mit viel Hingabe und feinster Handarbeit bereitet er Brote und andere Leckereien zu, ehe diese im rustikalen Holzofen landen.
Dass das Gebäck nicht nur von Top-Qualität ist, sondern auch Krupas Fähigkeiten im Bäckerhandwerk ihresgleichen suchen, hat nun das renommierte Fachmagazin „Der Feinschmecker“ gewürdigt. „Als einer von 450 Betrieben deutschlandweit wurde Müller’s Backes Holzofenbäckerei ausgewählt und zählt damit zu den besten ihrer Zunft“, verkündet das Magazin.
In einer Branche, die nicht nur unter Nachwuchs- und Fachkräftemangel, sondern auch unter steigenden Energiepreisen leide, könne das handwerkliche Engagement der Müller’s Backes Holzofenbäckerei nicht genug gewürdigt werden, heißt es in dem Schreiben des Fachmagazins, das regelmäßig Empfehlungen, Inhalte und Rankings aus allen Bereichen von Genuss und Kulinarik präsentiert. „Die herausragenden Bäckereien und Konditoreien des Landes werden mit dieser Auszeichnung für ihre exzellente Qualität und ihre hervorragenden Fähigkeiten im Bäckerhandwerk gewürdigt.“
„Schöne Bestätigung“
Bäcker Andreas Krupa freut sich unterdessen über die besondere Auszeichnung, möchte sich jedoch auch nicht allzu viel darauf einbilden. Bescheiden erklärt er im Gespräch mit der Redaktion: „Es ist natürlich eine schöne Bestätigung, dann kann es ja hier nicht so schlecht sein. Wir Bäcker haben es sowieso schon schwer, deswegen ist so eine Auszeichnung umso schöner. Ich ziehe einfach auch weiterhin mein Ding durch.“
Das handgemachte Gebäck scheint jedenfalls auch bei den Kundinnen und Kunden gut anzukommen, die Schlange am Tag unseres Gesprächs zieht sich bis nach draußen vor den Eingang.

Im Sommer seien die Tester des Magazins „Der Feinschmecker“ plötzlich unangekündigt bei Müller’s Backes aufgetaucht, um einen Testbesuch zu vollziehen – Ende Oktober erreichte Andreas Krupa dann die frohe Kunde über die Auszeichnung. Eine Urkunde soll bald noch folgen. Im Vergleich zu vielen anderen Bäckereien wird jedes einzelne Brot hier noch von Hand gemacht und nach Gefühl im Holzofen gebacken. „Das alte Handwerk ist das Besondere, eigentlich ist das schon so gut wie ausgestorben“, erklärt Krupa.
„Hohe Kunst des Backens“
Genau das hebt auch „Der Feinschmecker“ in seiner Urteilsverkündung hervor: „Das Backen über Holzglut ist die hohe Kunst des Backens.“ Aber für das Aroma der Brote lohne sich die Mühe – positiv hervorgehoben wird zudem die „besonders schöne, kernige Kruste“ der Brote.
Dabei durchlebte das Müller‘s Backes auch schon andere, schwierigere Zeiten, wie Andreas Krupa erst im August ausführlich berichtete. Die steigenden Kosten der Rohstoffe, die Energiekrise – all das hatte dem kleinen Laden arg zugesetzt. Umso mehr freut sich Krupa nun über die Bestätigung seiner Arbeit. Gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte er auch in Zukunft alles dafür tun, um den Worten über dem Eingang gerecht zu werden: „Tretet ein, das Brot wird lecker sein“.
Andreas Krupa (42) vom Müller’s Backes wanderte fast aus: „Man hängt sehr an dem Laden“
Müller‘s Backes: Pure Handwerkskunst am Holzofen
Die wohl erste „bunte Kirche“ in Dortmund: Pfarrer: „Fragt eure Kinder, was sie wollen“