Die Neugestaltung der evangelischen Kirche auf dem Höchsten hat eine lange Vorgeschichte, die bis in das Jahr 2005 zurückreicht. Damals wurde das Gemeindehaus am Heideweg in Holzen entwidmet und abgeschlossen.
Kurze Zeit später erfolgte der Abriss, heute steht dort ein Edeka-Markt. Auch das Gemeindehaus in Syburg wurde geschlossen. Aus ihm entstand das Bürgerhaus, das noch heute existiert.
Zwei Kirchen zur Auswahl
„Aus drei Häusern wurde eines, das auf dem Höchsten“, sagt Pfarrer Ralf Greth. „Wir haben hier plötzlich Treffen mit 50 bis 60 Konfis (Konfirmandinnen und Konfirmanden, Anm. d. Red.) gehabt und ich musste überlegen, wo ich die hinsetzen sollte.“ Also reifte bei ihm schnell der Gedanke, aus dem Kirchraum auf dem Höchsten einen vielseitig nutzbaren Raum zu machen. „Was im Weg war, waren die alten Bänke“, erklärt Ralf Greth.
Insgesamt gibt es zwei Kirchen in der Gemeinde: die historische Kirche St. Peter zu Syburg und die auf dem Höchsten, die um 1928 ihrer Bestimmung übergeben wurde. „Uns war klar: Wenn wir etwas verändern, dann nur auf dem Höchsten.“ Dass es aber knapp 19 Jahre dauern würde, bis Ralf Greth und das Gemeinde-Team die ursprüngliche Idee umsetzen können, das hätte wohl niemand geglaubt.

Seit Anfang September 2023 ist die Kirche nun umgebaut. Die alten Bänke sind verschwunden, der Boden vom Altarraum bis in den Versammlungsraum wurde auf eine Ebene gebracht. Die Beleuchtung ist neu und per App steuerbar. Eine kunterbunte Stuhlmischung sorgt für eine unglaublich freundliche Atmosphäre. Seit Anfang November gibt es zudem ein großes, fahrbares Whiteboard.
Letzteres war das i-Tüpfelchen der Umgestaltung und wurde komplett aus Spenden finanziert. Die vorherige Neuausstattung des Kirchenraums stellte sich indes als Herausforderung heraus – es ging um die Farbe der Stühle. „Wir waren mit den Planungen im Prinzip fertig“, sagt Pfarrer Ralf Greth. „Da war dann der Prospekt: Eiche rustikal, Buche, hier noch ein Kissen, da noch ein Kissen, Griff oder nicht. Da sah ich in der Mitte plötzlich die bunten Farben. Das fand ich total klasse.“

Da hätten ihn alle nur angeschaut und gefragt, ob das ernst gemeint sei. „Ja, hab ich gesagt, das ist mein Ernst.“ Die Frage kam auf, ob es seriös wäre, eine Beerdigung in solch einem bunten Rahmen abzuhalten. Für Pfarrer Ralf Greth kein Argument. „Es sind zwei Beerdigungen im Jahr. Und außerdem: Wenn die Jugendlichen hier soundsovielmal Mal im Jahr sind, geht das vor. Wir müssen nicht die älteren Menschen fragen, sondern unsere Kinder. Wir wollen doch Menschen neu in die Kirche bekommen. Das ist doch unser Ziel.“
Höchstener Kirche wird bunt
Also wurde dir Verwandlung umgesetzt. Und die neue, bunte Kirche hat großen Anklang gefunden – auch bei den älteren Menschen. Doch es sei schon eine große Umstellung gewesen. „Die meisten haben dann aber gesagt, dass es ein schöner Raum geworden ist.“ Die einzige Kritik: Durch den Wegfall der Bänke ist kein Platz mehr für ein Gesangbuch im Gottesdienst.
„Da werden wir vielleicht noch etwas machen, aber wir wollen ja auch mit dem Bildschirm arbeiten“, sagt Ralf Greth. Durch die digitale Vernetzung mit dem riesigen Whiteboard werden sich auch die Gottesdienste ändern. „Wir müssen den Weg jetzt auch konsequent gehen. Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt.“ Es könne einfach nicht sein, dass man in der evangelischen Kirche und auch im Gottesdienst alles so weitermache wie vor 20 Jahren. „Wir brauchen Veränderungen.“ Das fange schon bei den Liedern an.
Auch die Liturgie müsse verändert werden. „Nicht dreimal Kyrie eleison, sondern wir schauen uns einfach die Liturgie an. Auch mit modernen Liedern.“ Es werde sich etwas tun in der evangelischen Gemeinde Syburg auf dem Höchsten. Denn, es gehe darum, die Menschen wieder in die Kirche zu bekommen. Eines ist Ralf Greth aber wichtig: „Ich habe das nicht alleine entschieden. Wir haben Arbeitsgruppen gebildet und am Ende das Presbyterium entscheiden lassen.“
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