„Sugar Daddy“ bietet Frau (24) Geld für Nacktfotos - und erpresst sie dann damit

Bundespolizei

Eine 24-Jährige aus Dortmund hat einer Internet-Bekanntschaft Nacktfotos von sich zugeschickt. Verabredet war offenbar, dass sie dafür Geld bekommt. Doch stattdessen wird sie nun erpresst.

Dortmund

, 17.05.2022, 10:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hunderttausende Menschen suchen im Internet die große Liebe - oder zumindest eine kurzzeitige Romanze. Gleichzeitig haben viele Bedenken, wie seriös die Person am anderen Ende des Chats ist. Eine 24-jährige Dortmunderin hat jetzt besonders schlechte Erfahrungen gemacht.

Über eine Social-Media-Plattform hat sie einen Mann kennengelernt, der sich ihr als sogenannter „Sugar Daddy“ ausgegeben habe. So bezeichnet man Männer, die jüngere Frauen dafür bezahlen, mit ihnen Beziehungen zu führen. Entweder direkt mit Bargeld oder Geschenken und Einladungen.

5000 Euro per Online-Überweisung geboten

Der eigentlich Unbekannte habe der jungen Frau 5000 Euro geboten, wenn sie ihm Intimfotos und -videos zuschickt. So berichtete sie es am Montag (16.5.) der Bundespolizei am Dortmunder Hauptbahnhof, die den Fall öffentlich gemacht hat.

Die Frau stimmte dem Handel zu und erhielt einen Kostenvoranschlag über den elektronischen Bezahldienst Paypal. Offenbar hielt sie das bereits für die erfolgte Zahlung - was nicht der Fall war - und schickte der Internetbekanntschaft Nacktaufnahmen zu. Das ist schon kurze Zeit nach dem ersten Kontakt passiert, sagt Bundespolizei-Sprecherin Anne Rohde: „Es handelte sich nicht um mehrere Wochen.“

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Doch das Geld ist dem Account der Frau nicht gutgeschrieben worden, wie Rohde berichtet. „Erst bei genauerer Betrachtung des sogenannten Kostenvoranschlags fiel ihr auf, dass durch eine Bestätigung der Betrag in Höhe von 5000 Euro von ihrem Konto abgebucht und dem Konto des Unbekannten gutgeschrieben würde.“

Im Chat erpresste der Mann die Geschädigte dann damit, die Nacktfotos zu veröffentlichen, sollte sie die Zahlung auf sein Konto nicht akzeptieren. Die Reaktion der Dortmunderin: Sie deaktivierte ihren Social Media-Account und ging zur Bundespolizei im Hauptbahnhof.

Gespräche liefen auf Englisch

Die Beamten sicherten die Chatverläufe und die Daten des Unbekannten und leiteten ein Strafverfahren wegen Betruges und Erpressung ein. Mit dem Unbekannten hatte die Frau auf Englisch geschrieben - deshalb gehen die Ermittler davon aus, dass sich der Tatverdächtige im Ausland befindet.

Sie habe in Dortmund bislang nicht davon gehört, inzwischen aber bemerkt, dass so eine Masche generell offenbar häufiger von Betrügern genutzt werde, sagt Bundespolizei-Sprecherin Anne Rohde. Sie habe sich dazu entschlossen, den Fall zu veröffentlichen, um andere Nutzerinnen und Nutzer zu sensibilisieren und vor den Gefahren solcher zwielichtigen Angebote zu warnen.

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