
© Marcel Stawinoga/Zoo
Bedrohte Tierart: Dortmunderin (11) setzt sich für Plumploris im Zoo ein
Dortmunder Zoo
Sie sind klein, niedlich - und kaum bekannt: Plumploris. Die bedrohte Tierart lebt auch im Dortmunder Zoo. Und hat eine Elfjährige so sehr berührt, dass sie für sie besonderen Einsatz zeigte.
Statt nach Süßem oder Saurem fragte eine elfjährige Dortmunderin vergangenes Jahr an Halloween in ihrer Nachbarschaft nach Spenden für eine bedrohte Tierart. Das Geld übergab sie dem Dortmunder Zoo - und wurde nun dafür besonders geehrt.
Marlene sammelte insgesamt 50 Euro für die Plumploris. Die kleinen Affen mit den riesigen Kulleraugen sind nämlich eine bedrohte Tierart. Aufgrund ihrer Niedlichkeit werden sie auf dem Schwarzmarkt teuer zur Heimtierhaltung verkauft - und ihnen dann die Zähne gezogen. Das führt oft zu schweren Entzündungen oder sogar zum Tod der kleinen Primaten, die aus Südostasien stammen.
Marlene hat das sehr berührt. Dabei konnte sie am Anfang gar nichts mit den Tieren anfangen, als eine Freundin ihrer Oma ihr die Patenschaft für die beiden Dortmunder Zwergplumploris Flori und Helene zum Geburtstag schenkte. „Die waren schon ein bisschen gruselig“, gibt die Elfjährige zu. Doch dann setzte sie sich mit den kleinen Primaten auseinander - und wurde zu einem richtigen Plumplori-Fan.
So sehr, dass sie im Oktober ihren 11. Geburtstag im Dortmunder Zoo feierte und dort Flori und Helene hautnah erleben durfte: „Ich durfte inoffiziell in das Gehege.“ Zwei Tierpfleger erklärten Marlene und ihren Geburtstagsgästen die Tiere genauer. Dabei erzählten sie ihnen auch von den Misshandlungen, denen die Tiere ausgesetzt werden: „Das macht mich sehr traurig“, sagt Marlene.

Mit diesem Plakat sammelte Marlene (11) an Halloween für den Plumplori e.V. © privat
Deshalb entschied sich Marlene, an Halloween keine Süßigkeiten in der Nachbarschaft zu sammeln, sondern stattdessen Geld. Im Dortmunder Zoo gibt es nämlich den Plumplori e.V., einen Verein, der sich dem Schutz der Plumploris verschrieben hat. Und für den wollte Marlene sammeln. Sie hatte extra ein Plakat gebastelt: „Spende für die Plumploris, rettet sie vorm Aussterben!“ hatte sie darauf gemalt.
Die junge Dortmunderin war dabei erfolgreich: 50 Euro konnte sie an dem Abend sammeln. Beim Patenschaftstag im November überreichte sie das Geld im Zoo dem Plumplori e.V.
Nun wurde Marlene für ihren Einsatz für die kleinen Tiere belohnt. Im Dortmunder Zoo gibt es seit kurzer Zeit nämlich ein weiteres Zwergplumplori-Weibchen - und das war bislang namenlos. Für die Namensfindung fragte der Zoo bei Facebook nach Vorschlägen. Kurz vorher wurde sich hier auch bei Marlene für ihre Spende bedankt.
Elfjährige bedankt sich bei Facebook-Usern
Das schien den Facebook-Nutzern in Erinnerung geblieben zu sein. 30 bis 40 Mal sei der Name Marlene vorgeschlagen worden, erzählt Marcel Stawinoga vom Dortmunder Zoo. Vier Namen schafften es in die engere Auswahl: Naira, Marlene, Hermine und Beatrice. Zwar bekam Naira die meisten Stimmen, dennoch entschied man sich am Ende für Marlene - als Dankeschön für ihren Einsatz.
„Das ist so cool, ich bin so aufgeregt“, freut sich Marlene über ihre neue Namensvetterin im Zoo. Sie wolle sich bei allen bedanken, die für sie gestimmt haben. „Ich habe vor Freude ein bisschen geweint“, gibt sie zu. Auch, weil viele Facebook-Nutzer ihr nette Kommentare hinterlassen hätten. „Das fand ich richtig toll.“
Bei einem Fototermin am Donnerstag trafen Marlene und die Plumplori-Marlene dann erstmals aufeinander. Doch schon vorher war die Elfjährige sehr begeistert: „Marlene ist sehr süß“, sagte sie zu den Fotos der neuen Zoo-Bewohnerin.
Sie selbst hätte übrigens auch den eigentlichen Gewinner-Namen Naira gut gefunden - und hat deswegen schon eine Idee: „Wenn Marlene mal Kinder bekommt und da ist ein Mädchen bei, dann soll sie Naira heißen.“