Ein Gewirr aus Leitungen und Seilen: Auf dem Boden sind die Stahlplatten erkennbar, die die Last der schweren Geräte verteilen und abmindern sollen. Das Foto entstand am Rande der Zillestraße, nicht weit von der Bundesstraße 54.

Ein Gewirr aus Leitungen und Seilen: Auf dem Boden sind die Stahlplatten erkennbar, die die Last der schweren Geräte verteilen und abmindern sollen. Das Foto entstand am Rande der Zillestraße, nicht weit von der Bundesstraße 54. © Britta Linnhoff

Abbau geht weiter: Strommasten verlieren nach und nach die Strippen

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Im Mai wurde der Abbau der Stromtrasse durch den Dortmunder Süden gestoppt. Der Boden war zu nass und nicht belastbar mit schwerem Gerät. Nun aber sind die „Strippenzieher“ wieder da.

Hombruch, Hörde

, 28.07.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sie zieht sich auf einer Länge von mehr als siebeneinhalb Kilometern einmal quer durch den Dortmunder Süden: die Stromtrasse mit 30 Strommasten. Inzwischen fließt der Strom jedoch unterirdisch und die Leitungen können weg.

Eigentlich sollten sie sogar schon weg sein, doch im Mai stellte Westnetz die Arbeiten ein. Der Grund: Die Böden waren zu feucht, schweres Gerät bekommt da Probleme. Geregnet hatte es gar nicht viel, das Problem seien vor allem feuchte Böden im Bereich von Bächen, teilte Westnetz damals mit.

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Was des einen Freud, ist des anderen Leid: Die Böden sind inzwischen so trocken, dass es offenbar keine Probleme mehr gibt. „Die Arbeiten im Dortmunder Süden sind wieder angelaufen“, teilt Westnetz-Sprecherin Meike Beckmann auf Anfrage mit. Um die Lasten von schwerem Gerät zu verteilen, hat man an vielen Stellen, zum Beispiel an der Zillestraße, Stahlplatten auf dem Boden ausgelegt, um die Last gleichmäßig zu verteilen.

Weit ins Feld hinein ist der Boden mit Stahlplatten ausgelegt, damit schweres Gerät hier fahren kann.

Weit ins Feld hinein ist der Boden mit Stahlplatten ausgelegt, damit schweres Gerät hier fahren kann. © Britta Linnhoff

Runter in einem Stück

Aktuell sei man mit den vorbereitenden Arbeiten für einen Seilzug beschäftigt. Die Leitungen sollen runter von den Masten. Heruntergezogen werden sie laut Meike Beckmann an einem Stück und dann „aufgewickelt“. Dafür aber müssen sie nun an jedem einzelnen Masten entsprechend vorbereitet werden, damit das funktioniert.

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Im Einsatz sind mehrere Teams an mehreren Standorten. Noch aber würden diese Arbeiten „mehrere Wochen“ in Anspruch nehmen, so Beckmann. Erst dann sind die Masten frei und können auch weg. Die Westnetz-Sprecherin geht davon aus, dass dies im Spätsommer oder Herbst 2022 geschehen kann.

Sie sind wieder da, die „Strippenzieher“: hier an der Crachtstraße.

Sie sind wieder da, die „Strippenzieher“: hier an der Crachtstraße. © Petra Nachtigäller

Der Abbau dieser Leitung sei auch für Westnetz etwas Besonderes: „In so einer Lage haben wir so ein Projekt auch nicht alle Tage“, sagt Meike Beckmann.

Planmäßig im Westen

Im westlichen Trassenabschnitt zwischen Großholthausen und dem Bereich Schneiderstraße/Mettestraße hatte man die Arbeiten planmäßig durchführen können. Probleme gab es erst im Mai weiter östlich wegen der „anhaltenden Bodenvernässungen“.

Deshalb konnten einzelne Masten nicht angefahren werden. Damals war man davon ausgegangen, im Juli weiterarbeiten zu können. Die Prognose hat sich nun bestätigt.

Ende 2021 hat der Netzbetreiber Westnetz im Dortmunder Süden eine neue Hochspannungs-Erdkabelverbindung in Betrieb genommen. Zwischen dem Punkt Lücklemberg, dem Freileitungsmast an der Kreuzung Zillestraße/B54, und der Umspannanlage Hörde an der Hermannstraße ersetzt das Kabel die Freileitung.

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