Nur noch Busse und Fahrräder dürfen an dieser Stelle abbiegen. © Oliver Schaper
Rüschebrinkstraße
Streit um großen Umweg: „Wird immer Teil geben, der unzufrieden ist“
Nachbarn wehren sich gegen die Sperrung der Rüschebrinkstraße. Einer von ihnen hat seine Beschwerde jetzt im politischen Ausschuss geäußert - und dafür eine freundliche Abfuhr bekommen.
Seit langer Zeit schwelt im Dortmunder Nordosten ein Streit über die Verkehrsführung an der Rüschebrinkstraße. Ein Teil der Strecke ist dort für den Durchfahrverkehr gesperrt worden, Anwohner müssen einen relativ langen Umweg fahren.
Anwohner Yassir Jakani hat seinen Ärger nun im Dortmunder Beschwerde-Ausschuss kundgetan. Von der gesperrten Kreuzung aus kann er sein Wohnhaus fast sehen, muss aber rund 1,7 Kilometer Umweg fahren.
Verkehrsberuhigung ist seit Jahrzehnten Thema
Jakani führt unnötigen Kraftstoffverbrauch, Auto-Verschleiß und zusätzlichen Stress durch den Umweg durchs Gewerbegebiet an. Er meint zur vorgenommenen Sperrung: „Die Rüschebrinkstraße war schon immer eine Hauptverkehrsader. Niemand, wer in den letzten 20-30 Jahren da gewohnt hat, konnte eine ruhige Verkehrslage erwarten.“ Außerdem ärgert er sich, dass man ihm bereits seit Mai Antworten schuldig sei.
Der Rat der Stadt Dortmund hatte schon im Jahr 2007 demokratisch beschlossen, den Verkehr der Rüschebrinkstraße zu beruhigen: „So oder so wird es immer einen Teil der Anwohnerschaft geben, der unzufrieden ist“, sagte ein Vertreter des Tiefbauamtes an den Anwohner gerichtet.
Der ehemalige Scharnhorster Bezirksbürgermeister Rüdiger Schmidt (SPD) sagte: „Seit den 50er-Jahren geht über die Rüschebrinkstraße ein wahnsinniger Schwerverkehr.“ Jahrzehntelang hätten sich Anwohner deshalb beschwert: „Als Hoesch nicht mehr da war, bestand die Möglichkeit, auch das mit der Straße zu ändern.“
Bereits vor fast 20 Jahren sei der erste Plan dazu aufgestellt worden, die Bürger seien zum Dialog aufgerufen worden. Schmidt kritisierte, dass jetzt zwar 150 Unterschriften als Petition gegen die Sperrung eingereicht worden seien, zahlreiche davon aber Kindern zuzuordnen seien oder Personen, die gar nicht im betroffenen Bereich wohnen.
Es sei eine 50:50-Entscheidung gewesen
Einen extremen Stau, sodass die Fahrt fast eine Stunde lang dauere (wie vom Anwohner geschildert), kann sich Schmidt in dem Bereich nicht vorstellen. „Die Geschichte ist etwas prekär, gebe ich zu“, sagte Schmidt: „Es gibt 50 Prozent, die es toll finden und 50 Prozent, die es nicht gut finden.“ Er halte die jetzige Regelung aber für sehr gut, mit der Ausgangssituation habe die andere Partei schon jahrelang leben müssen.
Raphael Frebel von den Grünen, der selbst in der Nachbarschaft gewohnt habe und ebenfalls Teil der Bezirksvertretung Scharnhorst war, versuchte beim Anwohner für Verständnis zu werben. „Wir haben uns schwergetan mit dieser Abwägung“, sagte er.
Bei der Beruhigung der Rüschebrinkstraße habe es sich aber um „eine einmalige Möglichkeit“ gehandelt: „Wir Grüne stehen nach wie vor hinter der Entscheidung.“ Bei politischen Entscheidungen gebe es nun mal fast immer ein Für und Wider, sodass am Ende eine Abwägung nötig sei.
Den Anwohner konnte das erwartungsgemäß nicht zufrieden stimmen. Seine Rückfragen sind, wie in so einer Ausschusssitzung üblich, aber nicht zugelassen worden. Stattdessen wollen die Politiker einen Kontakt zum Scharnhorster Bezirksbürgermeister für weitere Diskussionen herstellen.
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