Klinikstreik an Dortmunder Krankenhäusern gestoppt Einigung am Tag vor dem Streikbeginn

Streiks an Krankenhäusern drohen: Über die Ausmaße wird noch beraten
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In einer Urabstimmung des Marburger Bundes, dem Verband von rund 60.000 angestellten und verbeamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland, haben 92 der teilnehmenden Mitglieder, ab dem 15. Januar 2025 in einen unbefristeten Arbeitskampf an kommunalen Kliniken zu treten.

Am 14. Januar kommt nun die überraschende Wende. Obwohl die Vorbereitungen des NRW-weiten Klinik-Streiks schon auf Hochtouren liefen, wurde er jetzt erst einmal abgesagt. Grund sei ein verbessertes Tarifangebot der Arbeitgeber.

Ebenfalls auf Eis gelegt sind demnach die zentralen Kundgebungen im Zusammenhang mit dem bundesweiten Tarifstreit. Ob die Streiks doch noch stattfinden werden, ist aktuell unklar und hängt vom weiteren Verlauf der Verhandlungen ab.

Ursprungsmeldung vom 20. Dezember 2024: Ein Sprecher des Landesverbandes des Marburger Bundes für Nordrhein-Westfalen erklärte auf Nachfrage dieser Redaktion, dass die Landesvertretung voll und ganz hinter dem deutlichen Urabstimmungsergebnis ihres Bundesverbandes stehe. Derzeit befinde man sich noch in den Vorbereitungen auf einen Arbeitskampf. Am 15. Januar 2025 soll es eine zentrale Kundgebung in Stuttgart geben, bei der auch Ärzte aus NRW teilnehmen wollen.

Man werde den Kliniken „Notdienstvereinbarungen“ anbieten, um eine Mindestversorgung auch an Streiktagen sicherzustellen, so der Sprecher.

Klinikum Nord
Das Klinikum Nord in der Innenstadt-Nord gehört auch zu den potenziell bestreikten Kliniken in Dortmund. © Martin Teichert

Vier Kliniken in Dortmund betroffen

In Dortmund sind vier Kliniken betroffen: das Klinikum Dortmund Mitte und Nord, die LWL Klinik Dortmund in Aplerbeck sowie das Knappschaft Klinikum Westfalen in Brackel.

Ein Sprecher der Kliniken Mitte und Nord erklärt gegenüber dieser Redaktion, dass man drei Wochen vor dem Start des potenziellen Streiks noch keine Bewertungen dazu abgeben könne. Man werde aber „vollumfängliche medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherstellen“, so der Sprecher.

Es geht um einen Tarifstreit

Hintergrund der Abstimmung ist ein Tarifstreit zwischen dem Marburger Bund als Arbeitnehmerverband und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Fünf Verhandlungsrunden seit Mitte 2024 hatten zu keiner Einigung geführt. Es geht um die Höhe von Gehältern, „Verbesserungen bei der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdienstentgelten, um der hohen Belastung gerecht zu werden“.