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Streik an der Thier-Galerie und weiteren Dortmunder Standorten am Freitag
Einzelhandel
Wenige Tage vor der nächsten Tarif-Verhandlungsrunde hat es erneut einen Streik im Einzelhandel gegeben. Unter anderem ist die Thier-Galerie betroffen. Die Forderungen liegen weit auseinander.
Die gelben Westen sind schon aus der Entfernung aufgefallen: Statt am Freitagmorgen ihren Dienst anzutreten, sind einige Angestellte aus Geschäften in der Thier-Galerie streikend vor dem Einkaufszentrum zu sehen gewesen.
Mit Warnstreiks im Einzelhandel will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im laufenden Tarifkonflikt erhöhen. In einigen Filialen unter anderem von Kaufland, Douglas, Saturn sowie mehreren Modemarken und Supermarktketten sollten die Beschäftigten in ganz Nordrhein-Westfalen am Freitag die Arbeit niederlegen. Den Angaben zufolge sind landesweit mehr als 100 Betriebe betroffen.
Verschiedene Deutungen der Pandemie
Verdi fordert 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie zusätzlich dazu 45 Euro pro Monat mehr. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen. Der Handelsverband NRW hält die Forderung für überzogen und bietet deutlich weniger, auch weil die stationären Läden von der Corona-Krise hart getroffen worden seien.
Verdi hingegen argumentiert, dass die Beschäftigten des Einzelhandels in Corona-Zeiten zu „Heldinnen und Helden“ geworden seien. Am Mittwoch (1.9.) wollen sich Vertreter von Arbeitgebern und von Verdi zur fünften Verhandlungsrunde treffen. In NRW gibt es nach Gewerkschaftsangaben rund 500.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Einzelhandel.
Mit Material von dpa
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
