Streetworker in Hörde unterwegs „Rampe II“ für weitere vier Jahre gesichert

Streetworker in Hörde unterwegs: „Rampe II“ für weitere Jahre gesichert
Lesezeit

Für „Rampe“ haben sich viele in Hörde starkgemacht. Das Hilfsangebot für Jugendliche sollte unbedingt erhalten bleiben. Die Awo, die schon lange beteiligt war, ist nun seit Oktober 2022 alleinige Trägerin eines deutlich größeren und innovativeren Projekts.

Die Ursprünge der Rampe reichen mehr als zehn Jahre zurück. „Mit diesem Projekt wurde bereits 2011 bis 2013 aufsuchende Jugendsozialarbeit in Hörde geleistet. Mit Spiel- und Sportgeräten gingen eine Sozialarbeiterin und ein Sozialpädagoge auf Jugendliche zu, die sie an Straßen, Plätzen oder Grünflächen antrafen“, erinnert Wilhelm Hoffstiepel, Leiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit bei der Awo.

Das Rampe-Team (v.l.): Benjamin Kirk, Noemi Gbane und Martin Gierz
Das Rampe-Team (v.l.): Benjamin Kirk, Noemi Gbane und Martin Gierz © Klaus Hartmann

Nach Todesfall

Nachdem 2018 ein 15-jähriges Mädchen auf dem Parkdeck am Bahnhof gewaltsam ums Leben kam, wurde das Projekt Rampe reaktiviert. Seit April 2019 gibt es für die Jugendlichen auch wieder eine Anlaufstelle an der Hörder Semerteichstraße 184. Die Räume wurden damals gemeinsam mit den Jugendlichen gestaltet und umgebaut.

Das Team mit Martin Gierz als Leiter, Benjamin Kirk sowie der Honorarkraft Noemi Gbane ist vor allem auf Straßen und Plätzen unterwegs, wo sich Jugendliche aufhalten: zwischen Phoenix-West, dem You-Point am Phoenix-See, der Willem-van-Vloten-Straße und dem Goystadion am Clarenberg.

Schwerpunkt ist der Bereich rund um den Hörder Bahnhof und die Hörder Brücke. „Dort ergeben sich nahezu täglich Kontakte mit Jugendlichen“, sagt Awo-Sprecherin Cordula von Koenen. Die Mitarbeiter laden die Jugendlichen in die Anlaufstelle ein, beispielsweise zum regelmäßigen Kochangebot.

Konzept stadtweit ausrollen

Das Projekt wurde im vergangenen Jahr um weitere vier Jahre verlängert. Für die aufsuchende Arbeit stehen eineinhalb Stellen zur Verfügung. Allerdings wurde das Projekt inhaltlich erweitert: Eine zusätzliche Stelle soll in Abstimmung mit dem Jugendamt ein Konzept für ein stadtweites Vorgehen erstellen. „Hörde dient als Pilot. Im Austausch mit den anderen Stadtbezirken sollen unsere Ideen und Erfahrungen übertragen und Konzepte für Dortmund entwickelt werden“, erklärt Martin Gierz.

Dafür werde die Netzwerkarbeit intensiviert, so Hoffstiepel. Durch Befragungen versuchen die Akteure herauszufinden, was ihre potenziellen Schützlinge brauchen. „Bei Konflikten wird schnell deutlich, dass hinter jeder Äußerung und Handlung der Jugendlichen ein Bedarf steht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen es ihnen, Gehör für ihre Themen zu finden.“

Offene Tür in der Hörder Semerteichstraße 184: mittwochs von 18 bis 20 Uhr; offenes Kochangebot: donnerstags von 17.30 bis 20 Uhr; zusätzliche Termine nach Vereinbarung.

Neue Therapiepraxis am Phoenix-See: Logopädie und Ergotherapie auch auf Türkisch und Arabisch

Beliebte Pizzeria im Dortmunder Süden: Pizza Pazza am Höchsten schließt nach 14 Jahren

New York Pizza eröffnet in Hörde: Knusprig oder locker? Pizza gibt es auch im American-Style