Störche brüten in Dortmunder Naturschutzgebiet „Lehmi“ und „Siesa“ sind wieder da

Erneut brüten Störche im Schwieringhauser Naturschutzgebiet Siesack
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Im Frühjahr 2023 kam es einer kleinen Sensation gleich: Im Naturschutzgebiet Im Siesack in Dortmund-Schwieringhausen brütete erstmals ein Storchenpaar. Wenige Wochen später folgte die zweite Premiere: zwei Jungstörche erblickten das Licht der Welt – die erste erfolgreiche Brut von Weißstörchen in freier Wildbahn in Dortmund. Unsere Leser gaben ihnen die inoffiziellen Namen Lehmi und Siesa.

„Jetzt sind sie wieder da“, erzählt Dirk Lehmhaus im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Landschaftsgärtner und leidenschaftliche Naturschützer gilt als „Vater“ der Störche und der schon zuvor angesiedelten Heckrinder zur Beweidung des Siesacks. Es ist die mittlerweile dritte Brutsaison. 2024 wurde es eng im Schwieringhauser Horst: Das Storchenpaar brütete vier Eier aus.

Rückkehr bei erfolgreicher Brut

2012 baute Dirk Lehmhaus mit Mitstreitern vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) aus einem Metallring und Weidenstöcken das große Nest. Seitdem steht es in zwölf Metern Höhe auf einem Pfahl mitten auf der Heckrinder-Weide – in sicherer Entfernung zu Spaziergängern und Radwanderern.

Experten wie Lehmhaus und Dr. Erich Kretzschmar vom Nabu hatten bereits beim ersten Bruterfolg auf die regelmäßige Wiederkehr des Storchenpaares ins Naturschutzgebiet am Dortmund-Ems-Kanal gesetzt. Störche gelten als nesttreu, wenn sie einmal erfolgreich gebrütet haben.

Storch mit erhobenen Flügeln auf der Weide vor einer Wasserfläche.
Auf den feuchten Flächen der Weide finden die Großvögel einen idealen Lebensraum – und Futter. © Jan Keuthen

Der unbebaute Freiraum am nördlichen Stadtrand, die Ruhe des Siesacks, die Futterreserven des feuchten Areals und das renaturierte Emschertal bieten gute Voraussetzungen. Für Erich Kretzschmar spricht das Niederlassen der Störche für die Qualität des Naturraums im Dortmunder Nordwesten.

Einmal im Jahr brüten Störche drei bis fünf Eier aus. Die Brutzeit dauert 32 bis 35 Tage, die Nestlingszeit etwa zwei Monate. Schon im August ist der Zauber, den die Tiere verbreiten, wieder vorbei. Die Störche ziehen zum Überwintern in den Süden. Aufgrund des Klimawandels ist es schon in Spanien warm genug.