Auf der Durchreise kommen Störche immer wieder in Dortmund vorbei. Ein ähnliches Bild wie auf dem Symbolbild bot sich unserer Leserin Cornelia Behrendt auf einem Feld in Lanstrop. © dpa

Vogelzug

Störche rasten in Lanstrop - aber warum nisten sie nicht in Dortmund?

Die Störche reisen bereits in den Süden. Warum sie in Dortmund Pause machen, aber nicht hier nisten, und wie die Reiseroute der Tiere aussieht, erklärt Vogelexperte Dr. Erich Kretzschmar.

Lanstrop

, 10.08.2021 / Lesedauer: 3 min

Elf Störche ließen sich kürzlich auf einem Feld in Lanstrop nieder. Rundherum arbeiteten die Landwirte, doch die Tiere ließen sich nicht beirren, berichtet unsere Leserin Cornelia Behrendt.

Wie lange die Vögel bleiben, ist laut Vogelexperte Dr. Erich Kretzschmar ganz unterschiedlich. Sicher ist jedoch: Es werden nicht die einzigen sein, die in diesem Sommer gesichtet werden.

Die erfreuliche Nachricht: Es gibt immer mehr Störche in NRW. Während es in den 50ern gerade einmal drei Sichtungen in Dortmund gab, waren es in den 2010ern schon 118. Die schlechte Nachricht: In Dortmund nistet kein Storchenpaar. In Schwerte, Lünen und Olfen gibt es aber beispielsweise Paare. Woran liegt das?

Störche fliegen auf der Westroute nach Afrika

„Störche fressen entgegen der landläufigen Meinung nicht hauptsächlich Frösche, sondern Würmer“, erklärt der Experte, „und die finden sie auf großen, feuchten Wiesen. Davon gibt es in Dortmund nicht so viele.“ Als Rastplatz eigne sich Dortmund trotzdem.

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Die Tiere sind bereits jetzt auf der Reise in den Süden. Dabei fliegen die Störche, die in Dortmund landen, zumeist die „Westroute“ über Spanien nach Afrika, während die Tiere, die östlich der Elbe leben, über die Türkei in ihr Winterquartier reisen.

Tiere reisen öfter nicht mehr in den tiefen Süden

Wie lange sie für die Reise brauchen, sei ganz unterschiedlich. Es gebe Gruppen, die in zwei Wochen schon sehr weit kommen, aber auch Gruppen, die es lockerer angehen lassen und öfter mehrere Tage Pause machen. Gerade bei schlechtem Wetter rasten Störche häufiger, denn sie sind, so der Experte „Thermikflieger“. Das heißt, dass sie warme Aufwinde nutzen, um mit möglichst wenig Flügelschlägen und Kraftaufwand voranzukommen.

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Auch sei das Ziel der Reise unterschiedlich: Immer häufiger reisen die Tiere nicht mehr nach Südafrika, sondern überwintern in Nordafrika oder Südspanien. Vereinzelt werden auch immer wieder Tiere gesichtet, die aufgrund der milden Winter gar nicht fortziehen.

Große Gruppen mit bis zu 80 Tieren

Die elfköpfige Gruppe aus Lanstrop ist laut Kretzschmar nicht ungewöhnlich: Störche sind gesellig, schließen sich häufig mit benachbarten Brutpaaren samt Nachwuchs zusammen und fliegen dann in Gruppen bis zu 80 Tieren. Es kann aber auch mal vorkommen, dass Störche einzeln unterwegs sind - das seien vor allem Tiere unter vier Jahren, die noch nicht geschlechtsreif sind und da überwintern, wo sie sich wohlfühlen und genug Nahrung finden.

Spätestens Ende September machen sich die reisenden Vögel auf den Weg in den Süden, um im März wieder in die Heimat zu kommen und zu nisten - vielleicht ja auch bald in Dortmund.

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