
Die Sonne knallte warm vom Himmel bei der Grundsteinlegung für den größten Weihnachtsbaum der Welt. Patrick Arens, Sprecher des Schaustellervereins Rote Erde, und Bürgermeister Norbert Schilff (3. und 5.v.r.) hier mit Politikern und Akteuren des Dortmunder Weihnachtsmarktes. © Kolle
Startschuss für Dortmunds Riesentanne: Bürgermeister musste Panne ausbügeln
Weihnachtsmarkt
Hoffentlich war das kein böses Omen: Bei der Grundsteinlegung für den größten Weihnachtsbaum der Welt am Dienstag gab es ein kleines Malheur. Bürgermeister Schilff musste die Panne ausbügeln.
„Was macht ihr mit mir hier?“, stöhnte Bürgermeister Norbert Schilff. Es war gleich in mehrfacher Hinsicht eine ungewöhnliche Grundsteinlegung am Dienstag (18.10.) auf dem Hansaplatz als Vorgeschmack auf den Dortmunder Weihnachtsmarkt 2022.
Zum einen herrschten für Oktober ungewöhnlich hohe Temperaturen, als Glühwein-Duft über den Platz wehte. „Man könnte ja die Jacke ausziehen“, sagte Schilff in seiner Ansprache, „eigentlich schwitzen wir schon ein bisschen“.
Erstmals gab es zur Grundsteinlegung des größten Weihnachtsbaums der Welt eine kleine Feier am Fuß des künftigen Gerüstes mit Glühwein- und Würstchenstand. Der Erlös ist für die Aktion „Lichtblicke“ bestimmt.
Norbert Schilff: „Ich brauche keine Technik“
Und dann war da noch der Stromausfall, als Norbert Schilff gerade wohlgesetzte Worte ins Standmikrofon sprach. Hoffentlich kein böses Omen für den Weihnachtsmarkt, der am 17. November (Donnerstag) seine Pforten öffnet.
Doch Schilff nutzte kurzerhand seine kräftige Stimme. „Ich brauche keine Technik“, brüllte er, sprach vom Ukraine-Krieg, Energiekrise und Rechnungen, von denen manche nicht wüssten, wie sie sie bezahlen sollen.
Gerade in diesen Zeiten dürfe man sich am Weihnachtsbaum und dem Weihnachtsmarkt erfreuen. „Wo ist denn die Alternative? Machen wir den Baum aus, bleiben wir zu Hause?“, fragte Schilff. Nein, diese Weihnachtsstadt sei etwas fürs Herz.
So sah es auch Patrick Arens, Sprecher des Schaustellervereins Rote Erde: „Wir gehen nicht achtlos durch die Gegend, wir machen uns Gedanken.“ Unter anderem zur Beleuchtung, die zeitlich eingeschränkt und in diesem Jahr noch mal um zwei Elemente erweitert werde, kündigte Arens an.
Zwei neue Lichtinstallationen
Die erstmals im vergangenen Jahr aufgebaute Zeitreise mit den Lichtinstallationen zur Dortmunder Stadtgeschichte entlang der Kampstraße wird ergänzt um eine 15 mal 20 Meter große Installation. Sie verbildlicht die Transformation Dortmunds zur Technologiestadt. Als zweite neue Installation kommt eine große Uhr hinzu.
Außerdem, so Arens, gebe es ein neues Kinderprogramm, und das Weihnachtsdorf, das den Kindern im vergangenen Jahr zum Plätzchenbacken und Basteln gefehlt hat, kehre wieder zurück.
Vier Wochen dauert es, bis die Riesentanne auf ihre 45 Meter gewachsen und mit dem Grün von 1000 Rotfichten ummantelt ist. Neben den 48.000 LED-Lichtern und den 20 großen Kerzen thront auch der vier Meter hohe Engel wieder auf der Baumspitze. Das Licht am Baum wird aber erst bei der offiziellen Eröffnung am 21. November um 18 Uhr eingeschaltet.
Bürgermeister Schilff hatte am Ende seiner zeitweise stromlosen Ansprache noch einen Wunsch: „Die Temperaturen müssen richtig runter; denn nur so schmeckt der Glühwein.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
