
Daniel Bayen, Gründer von Strike. © Strike
Das Start-up von Daniel Bayen verkauft jetzt Second-Hand-Klamotten bei C&A
Gebrauchte Kleidung
Das Start-up Strike ist ein schnell wachsender Händler von Second-Hand-Kleidung. Jetzt gibt es auch in Dortmund einen Shop - im Haus des Handelsriesens mitten in der City.
Second-Hand-Kleidung wird immer beliebter. Sogar große Modeketten springen inzwischen auf den Trend auf. Das Unternehmen H&M beispielsweise bietet seit Kurzem gebrauchte Kleidung in seinem Online-Shop an.
Und auch C&A hat das Potenzial des Marktes offenbar erkannt. In der Dortmunder Filiale am Ostenhellweg ist das Unternehmen eine Kooperation mit dem Start-up Strike eingegangen. Im Untergeschoss hat Strike einen eigenen Shop eröffnet, wie unlängst auch Ruhr24 berichtet hat. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern gibt es dort gebrauchte Kleidung beliebter Markenhersteller.
Firma mit 19 Jahren gegründet
Der Krefelder Daniel Bayen war gerade mal 19 Jahre alt, als er 2020 Strike gründete. Trotz Corona hat sich das Start-up mit einem jungen Team gut entwickelt. Mittlerweile gibt es 16 Stores. Darunter sind vier Kooperationen mit C&A - in Erfurt, Berlin, Kiel und jetzt in Dortmund. Strike belege „als Untermieter“ etwa die halbe Etage im Untergeschoss des Gebäudes, sagt Bayen im Gespräch mit unserer Redaktion.
Trennwände zwischen Strike und C&A gibt es nicht. Geplant sei, dass man sich gegenseitig helfe, so Bayen. Strike-Kunden sollen das C&A-Sortiment kennenlernen - und andersherum. Zudem profitiere C&A davon, dass Strike eine neue, junge Zielgruppe ins Geschäft bringe. Das Personal für den Strike-Shop kommt jedoch von dem Start-up selbst.
Das Ende von Fast Fashion?
„Second Hand ist alternativlos für das Modegeschäft“, sagt Bayen. Das Modell „Fast Fashion“, also „schnelle Mode“, bei dem Bekleidungshersteller immer wieder neue Kollektionen schnell und trendbezogen herausbringen, werde sich im stationären Handel auf Dauer nicht halten können. Die Produktions- und Transportkosten würden weiter steigen, Ressourcen würden knapper. „Da ist Second Hand die perfekte lokale Alternative.“
Bayen beobachtet „jetzt gerade einen Wendepunkt im Markt“. Die Industrie könne nicht mehr so günstig produzieren, als dass sich Fast Fashion noch lohnen würde, sagt der Start-up-Gründer. Deshalb würden nun auch große Modeketten auf Second-Hand-Modelle schielen. Online sei der Verkauf von gebrauchter Kleidung wegen der aufwendigen Digitalisierung der Informationen jedoch schwierig. „Da ist der stationäre Handel im Vorteil“, sagt Bayen und verweist auf sinkende Mietpreise in den Innenstädten. Der Einzelhandel sei eingebrochen, Immobilien seien überbewertet.
Hinzu komme, so Bayen, dass die Qualität der Fast-Fashion-Produkte aufgrund der gestiegenen Produktionskosten abgenommen habe. Gleichwohl würden die Preise steigen. „Die Leute suchen von sich aus nach Alternativen“, sagt Bayen. Und da komme ihnen qualitativ hochwertige Second-Hand-Kleidung gerade recht. Ein Vorteil der Stores sei, dass die Kunden die Produkte vor Ort sehen und anfassen können.
Strike will weiter wachsen
„Wir freuen uns, dass wir die Infrastruktur von C&A nutzen können“, sagt Bayen. „Wir arbeiten gern zusammen.“ Strike solle auch in Zukunft weiter wachsen. „Aber das hängt natürlich an unseren Umsätzen.“ Einige weitere Läden seien bereits in Planung. Das Start-up wurde gegründet, nachdem die Corona-Pandemie bereits ausgebrochen war. Bayen ist überzeugt: „Ohne Corona wären wir schon viel weiter.“
1985 in Bochum geboren, Ruhrgebiets-Liebhaber und BVB-Fan. Nach journalistischen Stationen in Braunschweig und Borken jetzt zurück im Pott. Auf der Suche nach tollen Geschichten über interessante Menschen aus Dortmund.
