Wohnraum für Familien in Dortmund Stadtentwicklungsgesellschaft baut zwei Mehrfamilienhäuser

Stadtentwicklungsgesellschaft baut Mehrfamilienhäuser am Erdbeerfeld
Lesezeit

Kaiserwetter zum symbolischen Baubeginn: Am Mittwoch (19.3.2025) startete die Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft (DSG) mit einem Spatenstich ein Neubauvorhaben für 18 Mietwohnungen in Dortmund-Mengede. Bereits im Oktober 2024 hatte die DSG die Baugenehmigung für die beiden Häuser an der Mengeder Straße 617/619 erhalten. Im Herbst 2024 wurden ebenfalls die Fördermittel im Rahmen der Wohnraumförderung NRW bewilligt. Auf dieser Grundlage begannen im März 2025 die ersten Erdarbeiten.

Zum Spatenstich kamen Oberbürgermeister Thomas Westphal und Sparkassen-Vorstand Peter Orth auf das Baufeld. Beide repräsentierten die Gesellschafter der Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft und setzten gemeinsam mit den DSG-Geschäftsführern Oliver Lebrecht (technische Geschäftsführung) und Stefan Bromund (kaufmännische Geschäftsführung) den symbolischen Spatenstich.

Die Neubauten liegen zu beiden Seiten der Einmündung des Schulte-Kemna-Wegs an der Mengeder Straße. „Wir investieren knapp 7,5 Millionen Euro und legen einen besonderen Fokus auf bezahlbaren Wohnraum“, sagte Stefan Bromund in seiner Begrüßung. „Fast ausschließlich werden wir hier nur öffentlich geförderte und preisgebundene Wohnungen errichten.“

Größere Wohnungen für Familien

Das sind 17 der 18 modernen und energieeffizienten Wohnungen. Wegen der öffentlichen Förderung sind die Mieten preisgebunden. Die anfängliche Miete beträgt 7,40 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 8,55 Euro pro Quadratmeter.

Die Wohneinheiten bieten eine Bandbreite an Wohnmöglichkeiten, mit Wohnflächen von 62 bis 115 Quadratmetern und zwei bis fünf Zimmern pro Einheit. Die größeren Wohnungen mit vier und fünf Zimmern richten sich an Familien mit Kindern. Jede Wohnung hat einen Balkon oder eine Terrasse. Zwei der Wohnungen im Erdgeschoss werden rollstuhlgerecht gestaltet. Aufzüge gewährleisten barrierearme Zugänge.

Planung und Umsetzung des Projekts liegen bei den p+ Architekten Ingenieure aus Dortmund. Besondere Bedeutung widmen sie der energieeffizienten und nachhaltigen Bauweise. „Wir errichten die Gebäude im energetischen Standard Effizienzhaus 40 NH“, erklärte DSG-Geschäftsführer Stefan Bromund. „Das heißt, wir werden hier sehr viel Holz verbauen – 200 Tonnen.“

Visualisierung der beiden geplanten dreigeschossigen Häuser plus ausgebautem Dachgeschoss
Die Visualisierung zeigt die beiden Mehrfamilienhäuser an der Mengeder Straße. Zwischen den Gebäuden liegt der Schulte-Kemna-Weg. © DSG

Auf den Dächern sind großflächige Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit einer teilweisen Dachbegrünung geplant. DSG bietet den Mietern den durch die Anlagen produzierten Strom als sogenannten Mieterstrom an. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch moderne Wärmepumpen. Spiel- und Grünflächen mit hochwertigen Stadtmöblierungen sollen für eine hohe Aufenthalts- und Begegnungsqualität auf den Grundstücken sorgen.

Die Gesamtkosten von rund 7,5 Millionen Euro werden durch Mittel des Bundes und des Landes NRW über die Programme für Klimafreundlichen Neubau (KfW) und der Wohnraumförderung NRW (NRW.Bank) gefördert. Das Land NRW stellt hierzu Förderdarlehen in Höhe von rund fünf Millionen Euro bereit.

Bis Ende 2026 sollen die beiden Mehrfamilienhäuser am Rande des Erdbeerfelds fertiggestellt sein. Mit der Vermarktung und Vermietung der Wohnungen will die DSG im Laufe des zweiten Halbjahres 2025 beginnen.

Die 2022 gegründete DSG verfolgt das Ziel, den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum im angespannten Dortmunder Wohnungsmarkt zu decken. Bereits im vergangenen Monat begann mit einem weiteren Spatenstich in Hörde am Projekt Stettiner Straße 2-6 die Umsetzung der ersten Neubauprojekte der DSG.

„Für mich ist das Aller-Allerwichtigste, die Stadt Dortmund baut selber Wohnungen“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Sie kennt ihre Verantwortung für die Versorgung der Menschen mit ausreichend bezahlbarem Wohnraum und wird ihr gerecht.“ Westphal hofft auf positive Effekte durch die von der neuen Bundesregierung geplanten Investitionen in die Infrastruktur. „Es kommt jetzt sehr darauf an, dass das Geld auch in den Städten ankommt.“

Sparkassen-Vorstand Peter Orth freute sich, mit dem Spatenstich das Projekt symbolisch mit anschieben zu können. Die Häuser seien ein „tolles Projekt, das für eine moderne, klimafreundliche und soziale Stabilität steht“. Die Sparkasse sei in mehrfacher Hinsicht in dem Projekt engagiert. Als Gesellschafter der Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft ist sie Eigenkapitalgeber. Zudem stelle sie die Finanzierung des Bauprojekts sicher.

Das mit Gittern und Transparenten abgezäunte Baufeld an der Mengeder Straße.
Transparente an Bauzäunen weisen auf die Neubauten an der Mengeder Straße 617 und 619 hin. © Uwe von Schirp

Zahlreiche Politiker aus Rat und Bezirksvertretung sowie Vertreter von Sparkasse, Stadtverwaltung und DSG kamen zum Start des Neubauprojektes. Planungsdezernent Stefan Szuggat verwies im Gespräch mit unserer Redaktion auf das Zielvorhaben von 2000 neuen Wohnungen in Dortmund pro Jahr.

Anders als in anderen Kommunen gebe es kein Flächenproblem. „Wir haben im Flächennutzungsplan 200 Hektar Baufläche ausgewiesen.“ Nicht alle, aber viele dieser Flächen seien baureif – und das „in allen möglichen Stadtteilen“. Zur Zeit würden allerdings die Finanzierungsbedingungen die Baukonjunktur bremsen.

Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann äußerte sich zufrieden über das Projekt. „Wir suchen ja immer nach Freiflächen, wo man etwas zu kostengünstigen Preisen anbieten kann“, erklärte er am Rande der Veranstaltung. Die Mehrfamilienhäuser schlössen die anderen Bauabschnitte des Erdbeerfelds letztendlich ab.

Unmittelbar hinter den beiden Mehrfamilienhäusern baut die Werner Wohnbau GmbH Co. KG seit dem Sommer 2024 50 Doppelhaushälften und Reihenhäuser. Mit der Bebauung am Schulte-Kemna-Weg und Nevelingweg erfolgt der letzte von fünf Bauabschnitten im Neubaugebiet Erdbeerfeld.