Angespannter Wohnungsmarkt Dortmund bekommt so viel Fördergelder wie noch nie

Angespannter Wohnungsmarkt: So viel Fördergelder wie noch nie
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Dortmund braucht dringend mehr Wohnungen. Doch die seit Jahren andauernde Baukrise sorgt dafür, dass die Stadt dem Ziel von 2000 Neubauten pro Jahr weiter hinterherläuft. Bis Ende September 2024 wurde der Bau von gerade einmal 880 neuen Wohnungen in Dortmund genehmigt.

Trotzdem gibt es auch gute Nachrichten vom Wohnungsmarkt. Denn die Stadt meldet für das vergangene Jahr einen Allzeit-Rekord bei der Wohnbau-Förderung. Mit rund 93 Millionen Euro sind 2024 so viele Wohnungsbau-Fördermittel des Landes wie noch nie zuvor in einem Jahr nach Dortmund geflossen. Damit hat die Stadt einen ordentlichen Zuschlag auf das eigentlich zur Verfügung stehende Globalbudget von 40 Millionen Euro bekommen.

Das Geld wurde im Stadtgebiet breit verteilt, wie Planungsdezernent Stefan Szuggat in seiner Bilanz deutlich macht: Die Fördersumme verteilt sich auf 89 Einzelprojekte mit 382 Wohnungen. Der Großteil floss mit 76 Millionen Euro in neue Mietwohnungen - insgesamt 262. Dazu gehören auch 50 Miet-Einfamilienhäuser für kinderreiche Familien.

Start für erste DSG-Projekte

Zu den geförderten Projekten gehören mit 41 Wohnungen an der Stettiner Straße in Hörde und 18 Wohnungen an der Mengeder Straße in Nette auch die ersten beiden Bauprojekte der Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft (DSG), die von der Stadt mit dem Ziel gegründet wurde, speziell preiswerten Wohnraum zu schaffen. Der erste Spatenstich stehe kurz bevor, kündigte Szuggat an. Weitere sechs Bauprojekte der DSG seien in Planung.

Die DSG-Geschäftsführer Stefan Bromund (l.) und Oliver Lebrecht mit der Ansicht des ersten Projkets an der Stettiner Straße.
Die DSG-Geschäftsführer Stefan Bromund (l.) und Oliver Lebrecht mit der Ansicht des ersten Projkets an der Stettiner Straße. © RN (Archiv)

Nicht nur deshalb ist die Hoffnung groß, dass es 2025 gleich einen neuen Rekord bei der Wohnungsbau-Förderung geben könnte. Aktuell liegen dem städtischen Wohnungsamt sogar noch mehr Anträge vor als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Mehrere Bauvorhaben sind für eine Förderung angekündigt. Das gilt etwa für den ersten Bauabschnitt des Karlsquartiers im Borsigplatz-Viertel, deutete Szuggat an - auch wenn das Wohnungsunternehmen Vivawest den Baustart von Herbst 2025 auf 2026 verschoben hat.

Mehr Fördermittel nötig

Noch ist es auch unklar, ob es beim Globalbudget von 40 Millionen Euro vom Land für 2025 bleibt. Sollte es so bleiben, überstiegen die bereits vorliegenden Anträge das Budget schon jetzt um ein Vielfaches, teilt die Stadt mit.

„Die Mittel für den geförderten Wohnungsbau müssen in Bund und Land deutlich anziehen“, fordert denn auch Oberbürgermeister Thomas Westphal. Die Nachfrage nach Wohnraum werde angesichts einer wachsenden Bevölkerung weiter steigen. Deshalb halte die Stadt am Ziel von 2000 Wohnungs-Neubauten pro Jahr fest. „Und Wohnen soll in Dortmund bezahlbar bleiben“, wünscht sich Westphal.