
© Jörg Bauerfeld
Stadtbahn-Haltestelle Stadtkrone Ost ist der Gegenpol zum Dortmunder Innovationsstandort
Haltestelle an der B1
Sie liegt direkt neben dem Dortmunder „Boomtown“: die U-Bahn-Haltestelle Stadtkrone Ost. Der IT- und Dienstleistungsstandort zieht Arbeitnehmer an – und auch die Haltestelle soll futuristischer werden.
Die Treppe ist steil. Von Barrierefreiheit ist an der U-Bahn-Haltestelle Stadtkrone Ost bisher nichts zu sehen. Auch nicht von der herausragenden Lage – direkt neben einem der Innovationsstandorte in Dortmund, der Stadtkrone Ost, dem ehemaligen Kasernengelände und nun der größten Arbeitgeber im Stadtbezirk Aplerbeck.
Knapp 4000 Arbeitsplätze und eine Haltestelle von vorgestern
Knapp 200 Firmen haben ihren Sitz in den Dortmunder Süden verlegt. Fast 4000 Arbeitsplätze sind hier im IT- und Dienstleistungsbereich und der Gastronomie entstanden. Dazu jede Menge Wohneinheiten. Von der Stadtvilla bis zum Mehrfamilienhaus.
Tausende Menschen strömen täglich in und aus dem Bereich um die Lissaboner und die Stockholmer Allee. Und der Hauptanziehungspunkt ist die Stadtbahnhalstestelle. Erreichbar über eine Fußgängerbrücke vom Tiranaweg aus.

Der jetzige Bahnsteig. Nur ein Häuschen schützt vor schlechtem Wetter. © Jörg Bauerfeld
Eine Haltestelle, die den Namen kaum verdient – und die nicht mehr zeitgemäß ist. Eine steile Treppe führt auf den Bahnsteig, der mitten auf der B1 liegt. Kein Aufzug, keine Rampe ist in der Nähe. Nur ein kleiner Unterstand schützt vor Wind und Regen. Die Haltestelle wirkt wie ein Steinzeitrelikt neben den imposanten Häusern der IT- und Dienstleistungsunternehmen.
Doch das Rad der Zeit wird jetzt weitergedreht – wenn auch langsam. Denn bis der Umbau der fünf U-Bahn-Haltestellen entlang der B1 abgeschlossen ist, fließt noch einiges an Wasser die Emscher herunter. Eine Sonderrolle kommt dabei auf die einzige „Neubauhaltestelle“ im Stadtbezirk Aplerbeck zu.
Hamburger Architektenbüro gewinnt Wettbewerb
„Die besondere städtebauliche Situation der Haltestelle Stadtkrone Ost soll insbesondere auch durch eine hochwertige Lichtinszenierung hervorgehoben werden“, so steht es auf der Internetseite der Hillmer und Richter Architekten GmbH aus Hamburg. Die „Nordlichter“ haben sich im April 2021 in einem Wettbewerb durchgesetzt. Ob sie den Auftrag am Ende auch erhalten, hängt auch von Gesprächen mit der Stadtverwaltung ab.
„Die einem solchen Wettbewerb nachgelagerten Verhandlungsverfahren (VgV-Verfahren) mit den drei preisplatzierten Wettbewerbsteilnehmenden (ein 1. Preis und zwei 3. Preise) finden zurzeit statt. Anschließend wird dann das aus dem VgV-Verfahren hervorgehende erstplatzierte Büro mit der Planung der Ausbaugegenstände, wie den Überdachungen, beauftragt“, sagt Stadtpressesprecher Christian Schön.

So könnte der neue Haltepunkt Stadtkrone Ost aussehen: schwebende Metalldächer mit einer besonderen Lichtkonstruktion. © Hillmer und Richter GmbH
Die Wettbewerbssieger setzten vor allem auf das Integrieren der bestehenden Bäume in die luftige, futuristische Architektur. Zwei, fast schwebende Stahldächer, die durch Öffnungen optisch sehr leicht wirken, sollen die bestehenden Alleebäume integrieren. Mit einem besonderen Beleuchtungssystem soll der Bahnsteig in ein besonderes Licht getaucht werden.
„Die Lichtköpfe der Masten nehmen die Lichtfugen an den Schirmkanten auf und schaffen so ein signifikantes Nachtbild der Haltestellen, um gegen die vorbeiströmenden Lichter bestehen zu können“, so die Beschreibung der Architekten.
Und was die Barrierefreiheit angeht: Einen Fahrstuhl zum Bahnsteig gibt es natürlich auch. Ach ja, und wann wird dieser Entwurf in Natura zu sehen sein? Eine genaue Aussage gibt es nicht. Zumindest läuft für den Neubau der Haltestellen das Planfeststellungsverfahren.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
