Ab August ein Bild der Vergangenheit: Die Linie 473 fährt nicht mehr nach Mengede. © Uwe von Schirp

Gesperrte Kanalbrücke

Stadt und DSW21 bescheren Vorort im Westen schlechte Nachrichten

DSW 21 ändert sein Buslinien-Netz. Im Dortmunder Nordwesten hat das Auswirkungen auf drei Buslinien – für die Bewohner zweier Dortmunder Stadtteile eine „weitere Hiobsbotschaft“.

Mengede, Schwieringhausen, Eving

, 06.06.2021 / Lesedauer: 3 min

DSW21 plant umfangreiche Änderungen in seinem Liniennetz. Im Fokus: die Mobilitätswende und Optimierungen vor allem für Berufspendler. Für den Fahrplanwechsel im August kündigt das Unternehmen nun weitreichende Änderungen bei Busverbindungen an.

Betroffen sind insbesondere die nordwestlichen Vororte Groppenbruch und Schwieringhausen. Aufgrund der Sperrung der Kanalbrücke wurden die Linien 473 und 474 grundlegend neu konzipiert. Alle Änderungen stehen in einer Vorlage des Planungsamtes für die Bezirksvertretung Mengede am Mittwoch (9.6.) – zur Kenntnisnahme.

Konkret sieht die Vorlage folgende Neuerungen vor:

Zwischen Mengede und der Haltestelle Schulte-Rödding in Eving verkehrt eine eine neue direkte Buslinie mit der Nummer 415.Die erst kürzlich zwischen Mengede und Lünen-Brambauer beschleunigte Linie 474 wird zum 30-Minuten-Takt verdichtet. Zusätzlich über Brambauer hinaus fahren die Busse alle 60 Minuten über Schwieringhausen und Lindenhorst bis nach Eving (Bayrische Straße).Die Linie 473 fährt „zunächst“ nur noch im Bereich östlich des Dortmund-Ems-Kanals und wird neu bis Brechten geführt.

Derzeit fährt die Linie 474 auf direktem Weg vom Mengeder Bahnhof nach Brambauer. Ab August soll sie einmal stündlich bis nach Eving weitergeführt werden. © Uwe von Schirp

Einkaufen in Brechten

„Die Linie 473 bildet zukünftig eine neue Verbindung der Stadtteile Brechten und Schwierin­ghausen“, heißt es in einer begleitenden Übersicht. Von Brechten Zentrum über das Neubaugebiet am Erich-Kästner-Ring, Holthausen, Peddenbrink, Schwieringhausen bis zum Marksweg führe sie direkt vor die gesperrten Ka­nalbrücke und wendet dort.

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„Damit sorgt sie trotz der Sperrung der Kanalbrücke für eine zu­verlässige ganztägige Anbindung der Anwohner von Schwieringhausen und der anliegenden Siedlungen an ein Stadtteilzentrum.“ Das ist in diesem Fall Brechten im Stadtbezirk Eving. Schwieringhausen gehört zum Stadtbezirk Mengede.

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Für Schwieringhauser haben die Planungen weitreichende Konsequenzen. Denn sie suchen nicht nur eine direkte Möglichkeit zum Einkaufen. Der Weg zum Arzt, zu den Vereinen und zu Freunden bedeutet einen noch größeren Aufwand. Und der war nach der Sperrung der Kanalbrücke schon groß.

Weitreichende Folgen für Schüler

Ab dem 18. August haben die Anwohner des Stadtteils zwei Optionen, nach Mengede oder auch zum Schulzentrum in Nette zu kommen. Entweder fahren sie mit der 474 Richtung Eving und steigen in Lindenhorst in die neue Linie 415 um. Alternativ fahren sie mit der 474 in Richtung Mengede – über Brambauer.

Kinder und Jugendliche, die in Nette zu den weiterführenden Schulen gehen, müssen entweder einen weiten Umweg fahren oder zweimal umsteigen. Der Unterricht im Schulzentrum beginnt bereits um 7.30 Uhr.

Julia Meininghaus und Nina Lamhaouch kämpfen seit der Brückensperrung im September 2020 um eine bessere Anbindung von Schwieringhausen nach Mengede. © Uwe von Schirp

Julia Meininghaus kämpft mit ihrer Schwester seit Sperrung der Kanalbrücke um eine bessere Anbindung des abgeschnittenen Stadtteils. „Das ist doch der Hammer“, sagt sie, als sie von den Regelungen erfährt. „Das kann doch nicht deren Ernst sein.“

„Eine Hiobsbotschaft“

Meininghaus‘ Sohn besucht in Mengede die Grundschule, ihre Nichte und ihr Neffe das Heinrich-Heine-Gymnasium in Nette. „Nach Brechten fährt man zum Einkaufen, aber doch nicht zur Schule.“ Sie fragt: „Wie sollen die Kinder und Jugendlichen denn nach Mengede zu ihren Freunden kommen?“

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Schon jetzt war der Weg bei schlechtem Wetter und in der dunklen Jahreszeit durch die Umleitung der Linie 473 über Ellinghausen weiter und länger. „Dann wird meine Schwester künftig für die Kinder täglich mit dem Auto zweimal nach Nette fahren müssen.“

Die Schwieringhauser hatten kürzlich einen anderen Vorschlag gemacht: Die Linie 473 möge die Haltestelle Im Siesack auf der anderen Kanalseite anfahren, um vor allem den Schulweg zu verkürzen. Er fand in der Bezirksvertretung Unterstützung. Die neuen Linienführungen erübrigen den Vorschlag. Julia Meininghaus ist fassungslos: „Eine Hiobsbotschaft nach der anderen.“

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