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Stadt startet Impftermin-Vergabe mit Eventim - für bestimmte Gruppen
Corona-Schutzimpfung
Auf neue Wege bei der Vergabe von Corona-Impfterminen setzt die Stadt Dortmund. In Kürze sollen Impftermine über die Plattform Eventim buchbar sein. Allerdings nur für bestimmte Gruppen.
Die Arbeitsteilung gilt weiterhin: Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) kümmert sich um die Vergabe von Terminen zur Corona-Schutzimpfung für bestimmte Altersgruppen - aktuell der über 80-Jährigen -, die Stadt um die Termine für bestimmte Berufsgruppen.
Und dabei geht die Stadt jetzt neue Wege. Termine für das Impfzentrum auf Phoenix-West werden ab Freitag (12.3,) über die Veranstaltungsplattform Eventim vergeben. Der private Dienstleister ist schon für die Vergabe von Impfterminen in Schleswig-Holstein im Einsatz - wie man hört, mit guten Erfahrungen.
Bei der Buchung von Impfterminen über das Portal der KVWL für die über 80-Jährigen, die zur höchsten Prioritätengruppe der Impfberechtigten gehören, hatte es dagegen immer wieder technische Probleme und lange Wartezeiten gegeben. Inzwischen arbeite man an einem neuen System.
Die Stadt hat das neue System bereits mit der Plattform Eventim gefunden, über die normalerweise Karten für Konzerte und andere Veranstaltungen gebucht werden können. Ab Freitag (12.3.), 8 Uhr, können Gruppen, die etwa im medizinischen und pflegerischen Bereich tätig sind, über Eventim einen Termin im Impfzentrum Phoenix-West vereinbaren.
Die ersten Termine gibt es dann bereits ab Sonntag (14.3.) - und dann für alle Tage der Woche. Bislang wurden beruflich Impfberechtigte in der Regel nur donnerstags mit dem Impfstoff der Firma Astrazeneca geimpft.
Buchungen sind rund um die Uhr online unter impftermin.dortmund.de und telefonisch unter der kostenlose Servicerufnummer 0800-5889626 (Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr) möglich, teilt die Stadt mit.
Impfungen für bestimmte Berufsgruppen
Zur Gruppe der Berechtigten gehören ambulant tätiges medizinisches Personal mit regelmäßigem und unmittelbaren Kontakt zu Patienten. Das sind etwa Ärzte und medizinisches Praxispersonal, Dienstleister im Heilmittel-Bereich, Hebammen, Personal von Blut- und Plasmaspende-Diensten sowie von Corona-Impf- und Testzentren.
Betroffen sind damit auch Außendienst-Mitarbeiter von Sanitätshäusern, um deren Impftermine es zuletzt noch Ärger gegeben hatte. So bestand die Stadt zunächst darauf, dass Dienstleister aus Sanitätshäusern, obwohl sie in vielen verschiedenen Einrichtungen unterwegs sind, über ein bestimmtes Pflegeheim gemeldet werden sollten.
Inzwischen hat man sich eines Besseren besonnen. 44 in Dortmund tätige Beschäftigte des Sanitätshauses Tingelhoff haben so für diese und nächste Woche Termine im Impfzentrum bekommen, berichtete Tira Tingelhoff, die sich um das Marketing des Familienunternehmens kümmert. Eine Anmeldung über die Kooperationspartner, zum Beispiel über eine Senioreneinrichtung, entfalle nun, bestätigte Stadtsprecherin Anke Widow auf Anfrage.
Über 70-Jährige müssen warten
Und ab wann können nun die über 70-Jährigen, die zur Prioritätengruppe 2 gehören, Termine buchen? Dafür ist weiterhin die KVWL zuständig. Und die bittet noch um Geduld.
„Wann genau eine Impfung für die 70-Jährigen und die Chroniker möglich sein wird, wie genau dann das Anmeldeverfahren aussieht und wann die Impfungen in den Praxen der niedergelassenen Ärzte starten, ist im Moment noch nicht entschieden“, teilt die KVWL mit.
Man werde die Betroffenen „wie gewohnt umfassend informieren“, wenn es soweit sei. Nach dem „Impf-Fahrplan“ des NRW-Gesundheitsministeriums sind die über 70-Jährigen, die zur Prioritätengruppe 2 gehören, „spätestens im Mai 2021“ an der Reihe.

Das ist der aktuelle "Impf-Fahrplan" des Landes mit den Terminen für die unterschiedlichen Prioritätengruppen. © MAGS NRW
Die Stadt Dortmund will selbst ab Freitag einen „Impf-Fahrplan“ unter dortmund.de/corona-impfung veröffentlichen, der dann regelmäßig aktualisiert und angepasst wird. Dort kann man mit Hilfe eines Ampelsystems den aktuellen Stand des Impfangebots sehen, ob man schon impfberechtigt ist und wie die Termine jeweils vergeben werden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
