Seit 30 Jahren habe man die Parkgebühren im Wesentlichen nicht erhöht, merkt die Stadt Dortmund an. Jetzt schlägt der Verwaltungsvorstand der Politik die Erhöhung und Neuordnung der Parkgebühren an.
Seit 1992 kostet das Parken auf öffentlichen Stellplätzen in der City und Wall 3 D-Mark, seit Einführung des Euro 2002 1,50 Euro. Damit ist bald Schluss. Der Verwaltungsvorstand schlägt der Politik eine deutliche Erhöhung vor. Für die City und den Wallring soll die Parkgebühr ab dem 1. Juli für eine Stunde von 1,50 Euro auf 2,50 Euro steigen - und künftig auch sonntags kassiert werden. In den übrigen Bereichen der Innenstadt und am Phoenix-See werden künftig 1,50 Euro statt 50 Cent pro Stunde fällig. Der Rat soll darüber in seiner Sitzung am 23. März entscheiden.
Dort, wo es wie in Hörde und teilweise in Hombruch und Brackel auch in den Stadtbezirkszentren kostenpflichtige Parkplätze gibt, steigt der Stundenpreis von 50 Cent auf einen Euro. Die Preise seien damit immer noch moderat, findet Planungsdezernent Ludger Wilde. Im regionalen Vergleich liege die Dortmunder City auch nach der Erhöhung im Mittelfeld. So kostet eine Stunde Parken in Düsseldorf 2,90 Euro, in Essen 2,30 Euro und in Bochum 2,10 Euro.
Welche Mehreinnahmen die Stadt durch die höheren Parkgebühren erwarten kann, ist noch gar nicht berechnet. Es gehe vor allem um die Lenkungswirkung, erklärte Wilde am Dienstag (7.2.) nach der Sitzung des städtischen Verwaltungsvorstands. So seien die Preise für Bus und Bahn über die Jahre immer weiter gestiegen, während die Parkpreise stabil geblieben seien. „Wir wollen mit der Erhöhung ein Zeichen setzen und Anreize geben, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen“, sagte Wilde. „Das ist auch ein Teil der Verkehrswende.“
Und es gibt noch eine zweite Lenkungswirkung. Die Preise in den Parkhäusern der Stadttochter Dopark sollen zwar ebenfalls erhöht werden - und zwar bereits zum 1. April. Sie sind dann mit 2 Euro für eine und 3,80 Euro für zwei Stunden aber künftig günstiger als die oberirdischen Parkplätze. „Wir wollen damit den Wert des öffentlichen Raums deutlich machen“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Sorgen, dass die Erhöhung der Parkgebühren City-Besucher abschrecken könnte, hat man in der Stadtspitze nicht. „Diese moderate Erhöhung wird niemanden abhalten, nach Dortmund zu kommen“, ist Ludger Wilde überzeugt.
Bei der offiziellen Vertretung des City-Handels, dem City-Ring, sieht man das ähnlich. Mit Blick auf die absoluten Preise könne man mit der Erhöhung leben, erklärt der Cityring-Vorsitzende Tobias Heitmann. Und er begrüßt auch das Bestreben, die Autos stärker von der Straße in die Parkhäuser zu ziehen.
Ludger Wilde machte aber auch deutlich, dass es bis zur nächsten Erhöhung wohl nicht wieder 30 Jahre dauern wird. „In regelmäßigen Abständen von drei Jahren soll das Konzept überprüft und angepasst werden“, kündigt er an.
Absehbar ist auch, dass die Zahl der kostenpflichtigen Parkplätze in den Innenstadt-Quartieren rund um die City zunehmen wird. Denn nach und nach sollen weitere Anwohner-Parkzonen ausgewiesen werden, bis der gesamte „City-Kragen“ erfasst ist. Und auch die Gebühren für die Anwohner-Parkausweise, die aktuell 30,70 Euro im Jahr kosten, werden absehbar steigen. Einen entsprechenden Vorschlag dazu kündigt der Dezernent im Laufe dieses Jahres an.
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